Dieser Artikel handelt vom deutschen Dichter des Barock und evangelisch-lutherischen Pastor. Zu seinem entfernten Verwandten, dem dänischen Staats- und Geheimrat ähnlichen Namens, siehe Christian von Stöcken.
Sohn eines Ratsherrn, verbrachte Stökken die ersten Schuljahre im heimatlichen Rendsburg, übersiedelte aber später nach Lüneburg, wo er am Johanneum seine Gymnasialstudien abschloss. 1652 immatrikulierte er sich zunächst in Leipzig und setzte sodann seine theologischen Studien in Rostock fort,[1] wo er 1655 den Magistergrad erwarb.[2] Anfangs verdingte er sich als Hauslehrer, erhielt aber schon 1656 seine erste Pastorenstelle an der St. Johanniskirche in Trittau, wo er sich prompt mit der Witwe seines Vorgängers verheiratete. 1666 erhielt er die Berufung zum bischöflichen Hofprediger und Superintendenten an St. Michaelis in Eutin.
Erneut zum theologischen Studium zurückgekehrt, promovierte er 1674 an der Universität Kiel. Im Jahre 1678 übertrug man ihm die Generalsuperintendentur für den königlichen Anteil an Schleswig und Holstein mit dem Amtssitz in seiner Heimatstadt Rendsburg, die er bis zu seinem Tode innehatte.
In poetischen Kreisen erwarb er bald einen Ruf als begabter Dichter von Kirchenliedern. Im Jahr 1675 nahm ihn Philipp von Zesen unter dem Namen Der Andächtige in die Deutschgesinnte Genossenschaft auf. Zeitlebens blieb er ein aufrichtiger Bewunderer Zesens und imitierte sogar stellenweise dessen skurrile Orthographie, was ihn der Kritik einiger Zeitgenossen aussetzte.
Familie
Am 9. Februar 1657 heiratete von Stökken Margarethe (* 4. April 1621; † 11. Mai 1682). Sie war eine Tochter des Hamburger Kaufmanns Johann Grave und dessen Ehefrau Dorothea Spitzenberger und Witwe des Trittauer Pastoren Bernhard Lösebeck, Stökkens Amtsvorgänger. In zweiter Ehe heiratete er am 17. April 1683 in Rendsburg Ida Walter, die nicht vor 1717 starb. Sie war eine Tochter des früheren Kommandanten von Tönning und dänischen Generalmajors Hans Walter (1618–1677) und Dorothea Hecklauer (1633–1669).[3]
Aus von Stökkens erster Ehe stammten zwei Töchter und zwei Söhne:[4]
Friedrich Gerhard (1660–nach 1725) war Landvogt in Oldenburg und Elsfleth und dänischer Regierungsrat.
Anna Catharina (1664–1682) heiratete den königlichen Oberkommissar und Landrentmeister für die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst namens Christian Burchard von Felden.
Aus von Stökkens zweiter Ehe stammte der Sohn Hans Heinrich (* 1684). Er war ein dänischer Resident in Den Haag und wurde 1721 Landvogt im Stad- und Butjadingerland (Grafschaft Oldenburg).[5]
Albert Fischer: Zwei Kirchenlied-Verbesserer gegen Ende des 17. Jhs.: Christian von Stökken und Heinrich Arnold Stockfleth. In: Blätter für Hymnologie, 1885, S. 66–72.
Johanna Fries: Die deutsche Kirchenlieddichtung in Schleswig-Holstein im 17. Jahrhundert Diss. Kiel 1964.
Karl F. Otto Jr.: Christian von Stökken und Philipp von Zesen. In: Modern Language News, 88, 1973, S. 594–597.
Gerhard Dünnhaupt: Christian von Stökken (1633–1684). In: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. Band 3. Hiersemann, Stuttgart 1993, ISBN 3-7772-9305-9, S. 3973–3988.
↑Dieter Lohmeier, Karl F. Otto: Stöcken, Christian von. In: Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon. Band 5. Wachholtz, Neumünster 1979. ISBN 3-529-02645-X, S. 246.
↑Dieter Lohmeier, Karl F. Otto: Stöcken, Christian von. In: Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon. Band 5. Wachholtz, Neumünster 1979. ISBN 3-529-02645-X, S. 246.
↑Dieter Lohmeier, Karl F. Otto: Stöcken, Christian von. In: Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon. Band 5. Wachholtz, Neumünster 1979. ISBN 3-529-02645-X, S. 246–247.