Heute lebt und arbeitet Christian von Alvensleben mit seiner Frau Helga in Bad Oldesloe in der Nähe von Hamburg.
Leben und Werk
Seine ersten Photos machte Christian von Alvensleben als Elfjähriger mit einer Kodak-Box-Kamera aus einem US-CARE-Paket, Fotos für die Schülerzeitung folgten. Als 18-jähriger Schüler fuhr er in den Sommerferien nach Frankreich, um für das Abitur die Sprache zu verbessern. In Montjustin traf er auf den jungen deutschen Schriftsteller Hubert Fichte. Die Fotos, die an einem Tag entstanden, wurden 2005 in den DeichtorhallenHamburg gezeigt und befinden sich jetzt in der Hubert-Fichte-Stiftung.[2]
Ab 1962 folgte ein Aufenthalt in Mosambik/Afrika. Er fotografierte Großwild und Jäger, entstandene Fotos wurden 1993 auf der Photokina ausgestellt (Die Spur des Leoparden/Kaliber .378).[3]
Ab 1964 besuchte Alvensleben die University of Westminster in London/England. Bei dem Fotografen Karl-Heinz von Ludwig/Ali Khan in München folgte eine Assistenzzeit, seit 1968 war er selbstständiger Photograph mit eigenem Studio in Hamburg-St. Georg. Zu seinen ersten großen Arbeiten gehörten 1969 die Bilder für die Printwerbung der SPD zur Bundestagswahl. Ein Motiv aus der Kampagne war das Porträt „Marianne ist sitzengeblieben“, eines weinenden Mädchens, das die bessere Schulpolitik der SPD illustrieren sollte. Bekannt wurde 1972 sein Bild „Der Sonnenschein“ einer nackten, vollschlanken Frau, der damals 21-jährigen Kunststudentin Gerd Tinglum[4] mit Sonnenschirm am Strand von Ibiza für die Werbung des Filmherstellers Fuji. Zu dieser Zeit widmete das Time-Magazine dem Foto eine Seite, heute ist das Motiv eines der „Bilder im Kopf“ (Deutsches Presse-Museum, Deutsches Zeitungsmuseum).[5]
Es folgten Produktionen für Editorial und Werbung weltweit in den Bereichen Architektur, Interior, Industrie-Produkte, Mode, Beauty, Food, People, Stills und Transportation. Außerdem porträtiert er Industrie-Manager, Schauspieler, Sportler, Musiker, Politiker, Fashion-Designer und TV-Stars.
Die Redaktion „Der Feinschmecker“ benannte Alvensleben als „Hall of Fame Member“ zum 30-jährigen Redaktions-Jubiläum, Designers Digest ernannte ihn 2002 zum „ (Photo)-Designer des Jahres“ und novum berichtete: Christian von Alvensleben gehört zu den beständigsten Größen des deutschen Fotodesigns und zu den universellsten. 2005 wurde eine bereits vom Art Directors Club (ADC) prämierte Arbeit für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2006 vorgeschlagen. In über 35 Jahren fotografischer Arbeit erhielt er vom deutschen ADC über 80 Auszeichnungen für Einzelarbeiten, darunter Goldmedaillen und 1993 den Grand Prix. 2009 erhielt er vom Art Directors Club (ADC) die Auszeichnung für sein Lebenswerk.[7]
2009 wurde Christian von Alvensleben vom BFF (Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter) zum Ehrenmitglied ernannt.[8]
ZEITSPRUNG, Christian und Helga von Alvensleben (Fotografien), Christian und Helga von Alvensleben (Herausgeber) Begleitzeitung zur Ausstellung Zeitsprung im Schloß Reinbek mit Unterstützung der Stiftungen der Sparkasse Holstein, 2018
ISLA NEGRA, Christian und Helga von Alvensleben (Fotografien), Christian und Helga von Alvensleben (Herausgeber) Begleitband zur Ausstellung Isla Negra, 2015
ARCHAIK, Christian und Helga von Alvensleben (Fotografien), Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein (Herausgeber) Begleitband zur Ausstellung im Stadtmuseum Schleswig, 2014
Götterbäume und Meeresfrüchte, Christian von Alvensleben (Fotograf), Dr. Thorsten Rodiek (Herausgeber) Kulturstiftung Hansestadt Lübeck 2009, ISBN 978-3-00-027639-2
Gaumenfreuden & Kunstgenuss – Meine Art zu leben, Christian von Alvensleben (Fotografien), Bruno Bruni Hädecke Verlag, Weil der Stadt 2005, ISBN 3-7750-0460-2
Die Spur des Leoparden, Christian von Alvensleben (Herausgeber, Fotograf) Verlagsgesellschaft Christian Brandstätter, Wien 1993, ISBN 3-85447-457-1
Vier Jahreszeiten, Christian von Alvensleben (Herausgeber, Fotograf) Verlagsgesellschaft Christian Brandstätter, Wien 1993, ISBN 3-85447-482-2
Das Apokalyptische Menu, Christian von Alvensleben (Herausgeber, Fotograf), Alfons Schuhbeck (Autor), Gerd Schuster (Autor) Verlagsgesellschaft Christian Brandstätter, Wien 1992, ISBN 3-85447-414-8
Food in Vogue, Christian von Alvensleben (Fotografien), Barbara Tims (Editor) The Condé Nast Publications Limited, Pyramid Books, Octopus Publishing Group, London 1989, ISBN 1-871307-27-9
Sebastian Arackal: Cyborg Ladies. Portfolio Christian von Alvensleben. In: Photographie. Das Magazin für digitale und analoge Photographie International, Bd. 28 (2008), Heft 3, S. 6–11, ISSN1437-4951.
Jana Kühle: Meeresfrüchte – Christian von Alvensleben. In: Photographie. Das Magazin für digitale und analoge Photographie International, Bd. 31 (2011), Heft 7, S. 36–41, ISSN1437-4951, Artikel photographie.de.
Begleitbuch zur Ausstellung Zeit Blicke im Museum für Kunst und Gewerbe 1999 und in der Galerie der Stadt Stuttgart 2000:
Manfred Schmalriede: Zeit Blicke 30 Fotografie in Deutschland, 30 Jahre BFF, Hatje Cantz Verlag (1999), ISBN 3-7757-0863-4.
Manfred Schmalriede: What Germans Wanted: 30 Years of photography in Germany, Hatje Cantz Verlag (Juni 2000), ISBN 3-7757-0870-7.
Institut für Auslandsbeziehungen:
Zeitgeist Becomes Form German Fashion Photography 1945-1995, Konzeption: F. C. Gundlach, Texte: F. C. Gundlach, Klaus Honnef, Enno Kaufhold, Institut für Auslandsbeziehungen.
Deutsche Werbefotografie 1925-1988, Konzeption: Manfred Schmalriede, Philip Alan Poe, Texte: Manfred Schmalriede, Institut für Auslandsbeziehungen.
Einzelnachweise
↑Tafel VI Haus Neugattersleben. (PDF) In: Website des Familienverbandes. Familie v. Alvensleben e.V., archiviert vom Original am 2. Dezember 2008; abgerufen am 11. Dezember 2009 (Stammbaum der Teilfamilie mit Christian von Alvensleben).