Christian Ehrenfried Weigel war ein Sohn des Stralsunder Stadtphysikus Bernhard Nicolaus Weigel (1721–1801) und der Maria Ilsabe Charisius, Tochter des Stadtsekretärs Carl Christian Charisius.[1] Er wurde von seinen Eltern und Privatlehrern unterrichtet. 1764 begann er ein Studium an der Universität Greifswald. Daneben betrieb er private naturwissenschaftliche und medizinische Studien und begleitete seinen Vater zu Krankenbesuchen, Operationen, Obduktionen und Visitationen von Apotheken.
Am 11. Mai 1775 wurde Weigel ordentlicher Professor für Medizin, Chemie und Pharmazie an der Universität Greifswald. Er wurde 1776 an der Philosophischen Fakultät zum Doktor der Philosophie und Magister der freien Künste promoviert. Er war zwischen 1778 und 1804 mehrmals Dekan der Medizinischen Fakultät sowie 1787 und 1802 Rektor der Hochschule. 1780 wurde er Assessor des Königlichen Gesundheits-Kollegiums in Greifswald und 1794 dessen Direktor. 1795 wurde er zum Königlich-schwedischen Archiater ernannt. Er wurde 1798 Mitglied des Königlich-schwedischen Medizin-Kollegiums in Stockholm. 1825 ließ er sich teilweise, 1826 endgültig von seinen Tätigkeiten an der Universität und dem Gesundheits-Kollegium entbinden.
Am 18. Juli 1806 wurde er von Kaiser Franz II. in den Adelsstand erhoben und nannte sich von da an von Weigel.
Weigel entwickelte unter anderem den Gegenstromkühler (1771), der später von Justus Liebig weiterentwickelt als Liebigkühler bekannt wurde. Zudem ist die GattungWeigela nach ihm benannt.
Der Physischen Chemie Zweiter Teil, Dritte und vierte Abtheilung. Leipzig 1776 (Digitalisat)
Versuch einer Krystallographie. Greifswald 1777 (Digitalisat)
Grundriß der reinen und angewandten Chemie. Erster Band, Greifswald 1777 (Digitalisat)
Anfangsgründe der theoretischen und Practischen Chemie. Zweiter Band, Leipzig 1780 (Digitalisat)
Herrn Gustav von Engström's Beschreibung eines mineralogischen Taschenlaboratorium und insbesondere des Nutzens des Blaserohrs in der Mineralogie. 2. Auflage, Greifswald 1782 (Digitalisat)
Jean Paul Marat: Physische Untersuchungen über das Feuer. Aus dem Französischen von C.F. Weigel. Leipzig 1782 (Digitalisat)
Gegengifte des Arseniks, giftigen Sublimats, Spangrüns und Bleies. Zweiter Band, Greifswald 1782 (Digitalisat)
Entdeckungen über das Licht. Leipzig 1783 (Digitalisat)
Physische Untersuchungen über die Elektricität. Leipzig 1784 (Digitalisat)
Christian Ehrenfried Weigel, Torbern Bergman, Henrik Teofilus Scheffer: Herrn H. T. Scheffer vormaligen Directors und Mitgliedes der Königlichen Akademie der Wissenschaften Chemische Vorlesungen, über die Salze, Erdarten, Wässer, entzündliche Körper, Metalle und das Färben. 2. Auflage. Röse, Greifswald 1789, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10073717-7.
Einleitung zu allgemeinen Scheidekunst. Zweites Stück, Leipzig 1790 (Digitalisat)
Magazin für Freunde der Naturlehre und Naturgeschichte, Scheidekunst, Land- und Stadtwirtschaft, Volks- und Staatsarznei. Vierter Band, Erstes Stück, Greifswald 1796 (Digitalisat)
Diedrich Hermann Biederstedt: Christian Ehrenfried von Weigel. In: Nachrichten von den jetzt lebenden Schriftstellern in Neuvorpomern und Rügen. Stralsund 1822, S. 146–157. Digitalisat in der Google-Buchsuche.
Lothar Kämpfe: Weigel, Christian von (1748–1831). In: Dirk Alvermann, Nils Jörn (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Pommern, Bd. 3. Böhlau, Wien, Köln, Weimar 2019 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern Forschungen zur Pommerschen Geschichte; 48,3), ISBN 978-3-412-50072-6, S. 330–335.
Hans Reddemann: Der denkmalgeschützte Alte Friedhof in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Teil III. Greifswald 2012, ISBN 978-3-00-027660-6, S. 356.
Gerhard Wolter, Gerhard Ruhlig: Über die Entwicklung der chemischen Lehre und Forschung an der Universität Greifswald. In: Festschrift zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald. Band 2. Greifswald 1956, S. 462–468.