Der Sohn des Gaswerkarbeiters Joseph Paulus und seiner Frau Magdalene, geb. Schmitt, wurde 1866 im elsässischenHagenau geboren. Später war er in Stettin, Domstraße 21, wohnhaft. 1889 heiratete in Berlin Auguste Marie Martha Göbel.[1] Seit er 1905 die technische Leitung des Rex-Ateliers des Filmpioniers Alfred Duskes in der Sellerstraße 35 in Berlin-Wedding übernommen hatte,[2][3] gehörte er, neben Guido Seeber und Georg Furkel, zu den zentralen Kameraleuten des deutschen Films vor dem Ersten Weltkrieg. Rasch machte Paulus sich mit der Kameraführung zu frühen Filmlustspielen aus der Hand von Heinrich Bolten-Baeckers wie Der Hauptmann von Köpenick, Klebolin klebt alles und Don Juan heiratet einen Namen. Mit der Komet Film Compagnie Paulus & Unger OHG (1911–1914) gründete Charles Paulus gemeinsam mit der Geschäftsfrau Martha Unger seine eigene, kleine Berliner Produktionsfirma, für die er gelegentlich (1911/12) auch selbst Filme inszenierte.[4]
Im Ersten Weltkrieg blieb Charles Paulus als Kameramann weitgehend untätig und produzierte nur 1915 mehrere Filme. Bei Kriegsende 1918 nahm Paulus seine Arbeit als Kameramann wieder auf und fotografierte zunächst vor allem die Nebenwerke des Kinonovizen E. A. Dupont, darunter diverse Detektivfilme mit Max Landa. Bis 1922 blieb Paulus zwar noch gut im Geschäft, fotografierte und produzierte aber in den letzten Jahren nur noch völlig unbedeutende Unterhaltungsproduktionen, als Kameramann zumeist Dramen und sensationsorientierte Abenteuergeschichten, als Produzent mehrere Kurzfilmlustspiele und Kurzdokumentationen. 1922 endete seine Karriere sowohl als Kameramann als auch als Produzent. Er starb 1931 an einem Herzschlag in seinem Haus in Berlin-Wannsee.[5]
Filmografie (bis 1913 nur Kurzfilme)
als Kameramann (Auswahl)
1906: Der Hauptmann von Köpenick
1907: Ein Blatt aus dem Buche des Lebens
1907: “Mein letzter Hauch” aus “Troubadour”
1908: Der Bettelstudent – Auftritt des Oberst Ollendorf