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Endrici wuchs als Sohn des Landwirts Giovanni Endrici auf[1] und absolvierte von 1879 bis 1885 das bischöfliche Kolleg in Trient. Nach seiner Matura folgten Studien der Theologie am Collegium Germanicum und Philosophie an der Universität Gregoriana in Rom, wo er in Theologie und Philosophie promoviert wurde. Am 28. Oktober 1891 empfing er das Sakrament der Priesterweihe. 1892 wirkte der Neupriester als Kooperator in Cles und 1893 in der Pfarrkirche Santa Maria Maggiore in Trient. 1896 folgte seine Berufung zum Professor für Moraltheologie und Soziologie sowie die Bestellung zum Vizerektor am Priesterseminar in Trient.[2]
In Vorbereitung auf die österreichisch-ungarische Offensive in Südtirol im Frühjahr 1916 und nachdem Endrici einen Aufruf der Wiener Regierung zur Loyalitätskundgebung nicht unterstützte, wurde er auf Betreiben des k.u.k. Militäroberkommandos wegen politischer Unzuverlässigkeit zuerst auf seinen Landsitz S. Nicolò bei Trient, im Mai 1916 nach Wien und im Juni 1916 in das Stift Heiligenkreuz im Wienerwald konfiniert.[1] Von dort aus vertiefte er seine persönlichen Kontakte zum in Wien weilenden Alcide De Gasperi, dem späteren Außenminister und Ministerpräsidenten Italiens. 1918 weihte Endrici den Heiligenkreuzer Mönch und späteren Abt Karl Braunstorfer zum Subdiakon.[4][5]
Im November 1918 kehrte Endrici von Heiligenkreuz in sein Bistum Trient zurück, wo er als „Nationalheld“ mit großen Feierlichkeiten empfangen und mit hohen Auszeichnungen dekoriert wurde. Der Aufstieg des italienischen Faschismus leitete für den Italiensympathisanten Endrici heftige Auseinandersetzungen mit dem Regime ein: es unterdrückte und verbot den Großteil seiner Vereins- und Pressewerke[1] und behinderte die Hilfeleistungen für die unterdrückte deutschsprachige Bevölkerung in seinem Bistum.[3]
Nach der Erhebung Trients zum Erzbistum erfolgte durch Papst Pius XI. am 14. Juni 1929 Endricis Ernennung zum ersten Erzbischof von Trient. Endrici starb am 29. Oktober 1940.
Hans Kramer: Fürstbischof Dr. Cölestin Endrici von Trient während des Ersten Weltkrieges. Nach neu aufgefundenen Akten. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 9 (1956), S. 484–527.
↑ abTheodor Brückler: Thronfolger Franz Ferdinand als Denkmalpfleger : die "Kunstakten" der Militärkanzlei im Österreichischen Staatsarchiv (Kriegsarchiv) (= Studien zu Denkmalschutz und Denkmalpflege. Nr.20). Böhlau, Wien 2009, ISBN 978-3-205-78306-0, S.563.
↑Werner Richter: Historia sanctae crucis: Beiträge zur Geschichte von Heiligenkreuz im Wienerwald 1133–2008. Be&Be-Verlag, Heiligenkreuz 2011, ISBN 978-3-902694-12-6, S.115.