Das Dorf Casel wurde erstmals im Jahr 1447 unter dem Namen Koßle urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist vom sorbischenkózoł abgeleitet, was Ziegenbock bedeutet.[2]
Laut der Topographisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. aus dem Jahr 1844 gab es in Casel in diesem Jahr 40 Wohngebäude, in denen 312 Einwohner lebten. Es gab eine Schäferei und eine Ziegelei im Ort. Das Rittergut Casel war im Besitz einer Friederike Louise Mesenberger aus Dresden. Der Ort war damals nach Wüstenhain eingepfarrt.[3] Im Jahr 1867 hatte Casel 269 Einwohner in 40 Wohngebäuden, zusätzlich gab es im Ort neben der Schäferei und der Ziegelei noch eine Windmühle und eines Wassermühle(Schankmühle). Die Schankmühle hatte sieben Einwohner.[4]
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Casel ein überwiegend sorbischsprachiges Dorf. Arnošt Muka zählte für seine Statistik über die Lausitzer Sorben eine Einwohnerzahl von 219, davon waren 210 Einwohner Sorben (96 %).[5] Danach ging der Anteil an sorbischen Einwohnern allerdings stark zurück, in der Statistik von Ernst Tschernik aus dem Jahr 1956 taucht Casel gar nicht mehr auf.
Die evangelische Dorfkirche Casel wurde im frühen 15. Jahrhundert als Marienkapelle errichtet. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen spätgotischen Rechteckbau aus Mischmauerwerk, der westliche Dachturm wurde im 18. Jahrhundert verbrettert. Aufgrund der Grundwasserabsenkungen durch die nahegelegenen Tagebaue senkte sich die östliche Giebelwand so stark ab, dass die Kirche einsturzgefährdet war. In den Jahren 1998 und 2016 wurde die Kirche saniert.[7] Im Inneren verfügt die Kirche über einen Kanzelaltar und eine Hufeisenempore im barocken Stil.[8]
↑Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter - Herkunft - Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S.39.
↑Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. 1844, S.18 (bsb-muenchen.de).
↑Statistisches Bureau der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. d. O. 1867, Online bei Google Books, S. 22