Das Programm Case Study Houses (deutschFallstudien-Häuser) war ein Versuch im Bereich der experimentellen Wohnhaus-Architektur, der den Entwurf sowie die Errichtung von einfachen kostengünstigen Modellhäusern vorsah. Diese Maßnahme war nicht zuletzt angesichts der Wohnungsnot der Nachkriegsjahre in den Vereinigten Staaten notwendig geworden, die durch die Rückkehr von Millionen Soldaten am Ende des Zweiten Weltkrieges bedingt war. Gesponsert wurde das Programm, das mit Unterbrechungen von 1945 bis 1966 lief, durch die Zeitschrift Arts & Architecture. Deren Herausgeber John Entenza konnte als entschiedener Verfechter des Modernismus namhafte Architekten wie Richard Neutra, Raphael Soriano, Craig Ellwood, Charles und Ray Eames, Pierre Koenig und Eero Saarinen verpflichten. Hierbei wurde der Versuch unternommen, neue Formen des Wohnens zu entwickeln. Das Case-Study-Houses-Programm stellt somit eine außergewöhnliche und einzigartige innovative Episode in der Geschichte der amerikanischen Architektur dar und hatte einen starken Einfluss auf die Entwicklung der amerikanischen und internationalen Architektur.
Insgesamt wurden 36 Häuser entworfen, von denen nicht alle verwirklicht wurden. Die ersten sechs wurden bis 1948 fertiggestellt und zogen mehr als 350.000 Besucher an. Die meisten Case Study Houses wurden im Großraum Los Angeles errichtet, einige auch in der Region um San Francisco, sowie eines in Phoenix. Eine Reihe von ihnen wurde in Arts & Architecture vorgestellt, mit Fotografien von Julius Shulman.
Smith, Elizabeth / Gössel, Peter: Case Study Houses. The Complete CSH Program 1945-1966 (deutsch, englisch, französisch). Köln: Taschen, 2002, ISBN 978-3-8365-8787-7