Caryota mitis, auch bekannt als Fischschwanzpalme, ist eine Art aus der Gattung der Fischschwanzpalmen und ist in den tropischen Bereichen Asiens von Indien über Java bis nach Südchina verbreitet, und heute auch spärlich in Südflorida und Teilen Afrikas und Südamerikas eingebürgert.[1][2][3][4][5] Die Art wurde ursprünglich 1790 in Vietnam beschrieben.[6]
Caryota mitis wächst als einzelner Stamm oder mit gruppierten Stämmen, die eine Höhe von bis zu 10 Metern und 15 cm Durchmesser erreichen können. Die Blätter können bis zu 3 Meter lang sein und sind doppelt gefiedert. Die Blüten sind lila; die Früchte sind dunkelviolett oder rot und für den Menschen giftig.[6][7][8][9]
Verwendung
Sie wird hauptsächlich in Kambodscha als Zierpflanze angebaut, wo sie „tunsaé töch“ genannt wird; dort verbrennen traditionelle Heiler die Haufen verfilzter Haare aus den Blattachsen, um durch Kauterisation[10] kranke Gliedmaßen von Patienten zu behandeln.[11] In Teilen Vietnams wird das Innere der Stämme gegessen. Aus dem Mark des Stängels wird der Sago gewonnen, eine Kohlenhydratquelle. Aus dem Blütenstand wird Palmwein, auch Toddy, gewonnen, aus dem durch Verkochen ein Zucker (Panela) entsteht und durch Destillation ein Weinbrand (Arrak).[10]
Toxizität
Die Früchte besitzen viele Raphiden, scharfe, nadelförmige Kristalle aus Calciumoxalat. Diese Nädelchen führen bei Kontakt mit der Haut und beim Verschlucken zu Schäden und anschließendem Juckreiz. Dies ist auf die physikalische Struktur der Raphiden zurückzuführen und nicht auf eine chemische Reaktion.[12]
Taxonomie und Synonyme
Caryota mitis wurde von João de Loureiro beschrieben und 1790 im zweiten Band seiner Flora Cochinchinensis veröffentlicht.[7]Synonyme sind Caryota furfuraceaBlume ex Mart., C. griffithiiBecc., C. griffithii var. selebicaBecc., C. javanicaZipp. ex Miq., C. nanaLinden, C. propinquaBlume ex Mart., C. soboliferaWall. ex Mart., C. soboliferaWall., C. speciosaLinden, Drymophloeus zippelliiHassk. und Thuessinkia speciosaKorth.[13]
↑W. G. Berendsohn, A. K. Gruber, J. A. Monterrosa Salomón: Nova Silva Cuscatlanica. Árboles nativos e introducidos de El Salvador. Parte 2: Angiospermae – Familias M a P y Pteridophyta. In: Englera. Veröffentlichungen aus dem Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin. Band 29, 2012, ISSN0170-4818, S. 1–300, JSTOR:24368335.
↑A. Idárraga-Piedrahita, R. D. C. Ortiz, R. Callejas Posada, M. Merello (Hrsg.): Flora de Antioquia. Catálogo de las plantas vasculares. Universidad de Antioquia, Missouri Botanical Garden, Oficina de planeación departamental de la Gobernación de Antioquia, Medellín 2011, ISBN 978-958-8709-60-4, S. 9–939.
↑J. L. Linares: Listado comentado de los árboles nativos y cultivados en la república de El Salvador. In: Ceiba. A scientific and technical journal. 44, 2003 [2005], Nr. 2, ISSN0008-8692, S. 105–268.
↑A. Molina Rosito: Enumeración de las plantas de Honduras. In: Ceiba. A scientific and technical journal. Band 19, 1975, Nr. 1, ISSN0008-8692, S. 1–118.
↑Orstom: List of Vascular Plants of Gabon with Synonymy. Herbier National du Gabon, Yaounde 1988.
↑ abJoão de Loureiro: Flora Cochinchinensis. 1. Auflage. Band 2. Akademie, Lissabon 1790, S. 569–570 (Titelinformationen – Biblioteca Digital de Botânica; Direktlink zum Scan der S. 561–631, hier S. 569, uc.pt [PDF; 99,4 MB, sic!]).
↑ abCaryota mitis. In: Flora Cochinchinensis. Band 2, S. 569–570 (tropicos.org, Datenauszug, abgerufen am 23. Mai 2013).
↑Flora of North America. Vol. 22, S. 115 (efloras.org).
↑Pauline Dy Phon: Dictionary of plants used in Cambodia. Imprimerie Olympic, Phnom Penh 2000, S. 136 (englisch; Nützliche Pflanzen in Kambodscha).
↑D. S. Snyder, G. M. Hatfield, K. F. Lampe: Examination of the itch response from the raphides of the fishtail palm Caryota mitis. In: Toxicology and Applied Pharmacology. April 1979, Ausgabe 48, Teil 2, S. 287–292, doi:10.1016/0041-008X(79)90035-8, PMID 473178 (englisch; Untersuchung der Juckreizreaktion der Raphiden der Fischschwanzpalme Caryota mitis; ebenso Langversion).