Carla Wartenberg

Carla Wartenberg (Carla Maria Wartenberg, auch Carla M. Wartenberg und Carla Maria Fatt, * 19. Juni 1934 in Berlin;[1]29. Juni 2019 in London)[2] war eine englische Übersetzerin deutscher Herkunft.

Leben

Carla Wartenberg war die Tochter des Apothekers Fritz Wartenberg, der 1931 die von seinem Vater Dr. Wilhelm Wartenberg 1907 erworbene Rothe Apotheke in Berlin leitete. Nach Erlass der Nürnberger Gesetze ab 1935 musste ihr Vater 1937 die Apotheke verkaufen und flüchtete nach England. Carla Wartenberg lebte bis zum 3. Januar 1943 mit ihrer deutschen Mutter in Berlin. An diesem Tag wurde ihre Großmutter Wartenberg in das Ghetto Theresienstadt verschafft. Sie floh mit ihrer Mutter aus Berlin und überlebte in wechselnden Verstecken auf dem Land den Krieg und die Verfolgung zusammen mit ihrer Mutter.[3] Wann sie zu ihrem Vater nach England übersiedelte, ist nicht bekannt. 1990 erbte Carla Wartenberg die Apotheke ihres Großvaters und ließ sie in die Form zurückbauen, die ihr der Großvater Wilhelm 1929 gegeben hatte.

Übersetzungen (Auswahl)

Carla Wartenberg übersetzte u. a. das Werk Der isolierte Staat von Johann Heinrich von Thünen und zusammen mit Alan Sheridan (Alan M. Sheridan-Smith) das Werk Der Hellenismus und der Aufstieg Roms von Pierre Grimal (Herausgeber) mit Beiträgen von Hermann Bengtson u. a. ins Englische. Sie war mit Erich Fried befreundet, der mit ihr zusammen den Gedichtband 'Ariel' von Sylvia Plath deutsch übersetzte.[4]

Privates

Sie war von 1962 bis 1966 mit Sir Peter Hall (Stadtplaner) und von 1985 bis 2014 mit dem britischen Neurophysiker amerikanischer Herkunft Paul Fatt verheiratet.[5]

Einzelnachweise

  1. IMDb: Carla Wartenberg. In: IMDb. Abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  2. The London Gazette: Carla Wartenberg. The Gazette, 26. Dezember 2019, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  3. Carla Wartenberg: Your Soft German Heart Richard J. Evans. In: London Review of Books Vol. 38, No. 18. September 2016, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  4. Sylvia Plath: Ariel. In: Bibliothek Suhrkamp. Band 380. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1974, S. 176.
  5. Jonathan F. Ashmore: PAUL FATT13 January 1924 — 28 September 2014. Royal Society Publishing, 2016, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).