Die Harburger Apotheke St. Georg veröffentlichte bis zu Ihrkes Tod jährlich einen Kalender mit Ihrke-Motiven. Carl Ihrke, der zu Lebzeiten in der Öffentlichkeit immer eine Baskenmütze trug, wurde auf dem Neuen Friedhof Harburg in Hamburg-Eißendorf beigesetzt.[4] Der Nachlass Ihrkes ging in die Sammlung des Altonaer Museums über. Weitere Werke Ihrkes befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Harburger Rathauses, des Helms Museums in Hamburg-Harburg und des Kaamp-Hüs in Kampen auf Sylt. Der Metallbildhauer Hendrik-André Schulz schuf 1984 nach Entwürfen Ihrkes den im Volksmund so genannten Fischbrunnen, der in der Lämmertwiete in Hamburg-Harburg aufgestellt wurde. Die Fische gingen bis auf einen Aal durch Vandalismus verloren und wurden 2011 von Schulz wieder ersetzt.[5]
Nach der Auflösung des Grabes Carl Ihrkes wurde der Grabstein, nachdem dessen Inschrift um ein paar Daten ergänzt wurde, im Grabsteinmuseum am sogenannten Wasserweg des Neuen Friedhofs im September 2004 wieder aufgestellt. Die Enthüllung des Steines fand anlässlich Ihrkes 83. Geburtstages statt. Zur Enthüllung waren unter anderen der frühere Harburger Gartenamtschef Volker Maaß, der frühere Bezirksamtsleiter des Bezirks Harburg Bernhard Hellriegel, der Heimat- und Museumsvereinsvorsitzende Will Baumgarten, der Friedhofschef Wolfgang Bartelt sowie alte Freunde und ein Verwandter Ihrkes aus Kiel anwesend.[6]
Nachdem Siegfried Bonhagen, der damalige Kulturpolitische Sprecher der Harburger CDU-Fraktion, Anfang 2011 diesbezüglich einen Antrag stellte, wurde am 28. November 2013 ein 65 Meter langer Teil der Hermann-Maul-Straße in Hamburg-Harburg in Carl-Ihrke-Weg umbenannt. Bei der Enthüllung des Straßenschildes waren zahlreiche Vertreter der Harburger Politik und Verwaltung sowie viele Familienmitglieder und Wegbegleiter Ihrkes anwesend.[7][8]
Werk
Nach anfänglich transparenten Landschaftsaquarellen sowie Pflanzen- und Kostümstudien schuf er nach seiner Begegnung mit dem Kubismus 1945/1946 abstrahierendeGouachen mit stärkerem Volumen und der Betonung von Linie und Fläche. Es entstanden Landschaften mit Verzicht auf Detailgestaltung und Auflösung der Form in geometrische Einzelflächen, darunter Strand-, Dünen-, Küsten- und Stadtlandschaften. Um 1960 betrieb er zudem Aktstudien. Ab 1970 widmete er sich vermehrt der Zeichnung. Unter seiner Motivauswahl befanden sich uthlandfriesische Häuser in Kampen auf Sylt, Kirchen und alte Häuser in Hamburg. Viele seiner Motive tauchen in seinen Grafiken wieder auf. Er bevorzugte dabei den Linolschnitt und die Lithografie. Für Aufträge im Bereich Kunst am Bau entwarf er zudem Tierplastiken, vorzugsweise Fische,[9] und Fenster.
1961: Fisch, Haus der Jugend Eberhofweg (auch Freizeittreff Eberhofstieg), Eberhofstieg 22, Hamburg-Langenhorn, rechts vom Gebäude auf dem Spielplatz
1962: Fisch, Zentrum für Alleinerziehende und ihre Kinder, Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB), Hohe Liedt 67, Hamburg-Langenhorn. Die Skulptur wies irgendwann Beschädigungen auf und ist nicht mehr vorhanden. Sie glich dem Fisch von 1961.[11]
1972: Sturmflut-Gedenkstein, Kirchdorfer Straße / Siedenfelder Weg, Hamburg-Wilhelmsburg
1983: Entwurf für Brunnen mit stilisierten Fischen, Lämmertwiete, Hamburg-Harburg. Von Hendrik-André Schulz nach Ihrkes Entwurf 1984 gebaut und 2011 restauriert.
Carl Ihrke. In: Heinz Zabel: Plastische Kunst in Hamburg – Skulpturen und Plastiken im öffentlichen Raum, 2. Auflage, Dialog-Verlag, Reinbek 1987, ISBN 3-923707-15-0, S. 32, 62, 86, 88, 92, 101.
Friederike Weimar, Ute Janssen, SAGA GWG (Hrsg.): Kunst im Quartier. Hamburgs großer Vermieter fördert Kultur in den Stadtteilen. Beispiele aus acht Jahrzehnten, Hamburg 2008, S. 76–77 (PDF-Datei).
Maike Bruhns: Ihrke, Carl. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump; ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 477.
↑Maike Bruhns: Ihrke, Carl. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump; ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, S. 477 (Hauptquelle des Wikipedia-Eintrages)