Frühling war ein Sohn des Blankenburger Kreisbaumeisters Carl Heinrich Frühling (1807–1893). Er besuchte von 1850 bis 1856 das Gymnasium in Blankenburg und studierte anschließend von 1856 bis 1859 Architektur bei Heinrich Ahlburg am Collegium Carolinum in Braunschweig. 1860 wurde er Assistent des Eisenbahnbaumeisters Carl Friedrich Ebeling (1816–1890) in Braunschweig. Von 1860 bis 1862 hatte er die Bauleitung am Ilsenburger Schloss inne und war seit 1861 für Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode am Umbau des Schlosses in Wernigerode[1] und bis 1877 auch mit dem Umbau und der Restaurierung des Ilsenburger Klosters beschäftigt. 1866 bestand er die Baumeisterprüfung (das zweite Staatsexamen im Baufach). Frühling erhielt durch Graf Otto die Genehmigung zum Bau eines eigenen Wohnhauses (Villa Frühling) am Schlossberg, das zudem vom Grafen finanziert wurde. Dies war seine offizielle Dienstwohnung, in die er am 1. April 1875 einzog. Seit 1880 war er fürstlich-stolbergischer Baurat (Schloßbaurat).[2] Frühling fertigte auch Entwürfe für die Pferdeställe, eine gräfliche Gruft und das Fürst-Otto-Denkmal. Neben den Restaurationen mehrerer Kirchen entwarf und errichtete er auch Neubauten. Frühling kam erst kurz vor seinem Tod nach Braunschweig zurück. Er wurde am 29. März 1912 auf dem in Hauptfriedhof Braunschweig beigesetzt.
Bauwerke (Auswahl)
1860–1862: Bauleitung beim Aus- und Erweiterungsbau Schloss Ilsenburg (für die Grafen Otto und Botho zu Stolberg-Wernigerode, nach Entwürfen des Architekten und Eisenbahnbaumeisters Ebeling aus Braunschweig)[3]
1861–1877: Bauleitung beim Umbau und der Restaurierung am Kloster Ilsenburg (für Otto zu Stolberg-Wernigerode)
1862–1884: Umbau des Schlosses Wernigerode im Stil des Historismus
1867–1883: Restauration der Evangelischen Kirche St. Vitus in Drübeck (gemeinsam mit dem Architekten Conrad Wilhelm Hase)
1897–1899 und 1910–1912 Erweiterungsbauten am Krankenhaus Wernigerode
Familie
Frühling heiratete Emma (geborene Schott; 21. Oktober 1844 – 5. April 1924), mit der er mindestens zwei Töchter hatte.
Emma Sofie Margarete Frühling (25. Dezember 1868 – 22. März 1929) war eine deutsche Stillleben- und Kunstmalerin. Seit 1912 wohnte sie in Braunschweig, wo sie 1924 ein Gewerbe als Kunstmalerin anmeldete.
Ellen Frühling (verheiratete Herzog), aus deren Besitz ein Stillleben ihrer Schwester 1931 in das Städtischen Museums Braunschweig gelangte.[5]
Sein jüngerer Bruder Otto Frühling (1849–1919) war als Bauingenieur auch im Ausland tätig und gründete später in Braunschweig die Baufirma O. Frühling KGaA. Er war zudem der Erfinder des sogenannten „Frühlingbaggers“ zur Beseitigung von Schlick im Kanalbau.[6]
Literatur
Frühling, Heinrich Johann Carl. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Band 45: Freyer–Fryderyk. K. G. Saur, München 2005, ISBN 3-598-22785-X, S. 503.
Weblinks
Magdeburg Kompakt: Carl Frühling: Architekt des Märchenschlosses. (magdeburg-kompakt.de)
Einzelnachweise
↑Der Harz ein praktischer Reiseführer durch Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge. 4. Auflage. Schmidt, Wernigerode 2003, ISBN 3-928977-48-2, S.189 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).