Carl BucherCarl Bucher (* 1898 in Waltenweiler; † 1985) war ein deutscher Ingenieur, der als Chefkonstrukteur bei der Leichtflugzeugbau Klemm GmbH die Teilschalenbauweise im Flugzeugbau zur Serienreife führte und nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Klemm Kl 107B/C eines der ersten bundesdeutschen Sportflugzeuge schuf. WerdegangCarl Bucher wurde 1898 in der Nähe von Friedrichshafen als Sohn eines Landwirts geboren. Im Alter von 16 Jahren nahm Bucher 1914 eine Lehrstelle beim Flugzeugbau Friedrichshafen an. Nach Abschluss der Lehre wurde Bucher 1916 zum Kriegsdienst einberufen. Bucher kam 1917 zur Fliegertruppe und erhielt in Johannisthal 1917 den Flugzeugführerschein. An der Front wurde Bucher nach acht Einsätzen abgeschossen und schwer verwundet. Er kehrte 1918 zum Flugzeugbau Friedrichshafen zurück und war dort für die Abnahme von Flugzeugen der Fliegertruppe verantwortlich. Nach dem Krieg begann Bucher ein Ingenieurstudium, das er 1924 erfolgreich abschloss. Als Konstrukteur kam Carl Bucher 1924 zum Udet Flugzeugbau in München. Nach dem Zusammenschluss des Unternehmens mit den Bayerischen Flugzeugwerken wechselte Bucher 1926 in das BFW-Konstruktionsbüro nach Augsburg. Bucher verließ die BFW nach deren Insolvenz 1931 und kam im Dezember 1931 in das Konstruktionsbüro der Leichtflugzeugbau Klemm GmbH nach Böblingen unter Robert Lusser. Unter Friedrich Fecher übernahm Carl Bucher ab 1934 erste Führungsaufgaben im Klemm-Konstruktionsbüro. Als das Konstruktionsbüro unter Friedrich Fecher 1936 in das neue Klemm Flugzeugwerk Halle übersiedelte, blieb Carl Bucher als Oberingenieur in Böblingen. Er wurde zur führenden technischen Kraft bei der Leichtflugzeugbau Klemm GmbH. Carl Bucher entwickelte mit Hanns Klemm Verfahren und Bauformen für Teilschalenkonstruktionen im Flugzeugbau. Im Auftrag des Reichsluftfahrtministerium konstruierte Carl Bucher bei der Leichtflugzeugbau Klemm GmbH zwischen 1938 und 1943 insgesamt 7 verschiedene Flugzeugtypen in Teilschalenbauweise, die teilweise zu Vergleichszwecken mit konventionellen Holzbauweisen als Versuchsflugzeuge realisiert wurden. Die Klemm Kl 107 von Carl Bucher war 1940 der erste serientaugliche Prototyp in Teilschalenbauweise, dessen Serienaufnahme rüstungsbedingt nicht mehr vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs zustande kam.[1][2] NachkriegszeitBucher gehörte 1952 zu den ehemaligen Mitarbeitern der Leichtflugzeugbau Klemm GmbH, die sich bereit erklärten, beim Wiederaufbau der Klemmwerke mitzuwirken. Bucher war ab 1954 bei der Arbeitsgemeinschaft Bölkow-Klemm Chefkonstrukteur für das Kabinenflugzeug Klemm Kl107B, das als eines der ersten bundesdeutschen Sportflugzeuge 1956 zum Erstflug startete. Ab 1958 war Bucher als Chefkonstrukteur bei der Apparatebau Nabern GmbH für die konstruktive Weiterentwicklung der Klemm Kl107C, sowie der viersitzigen Klemm Kl107D bzw. der späteren Bölkow Bo 207 verantwortlich. Carl Bucher verstarb 1985.[1] Konstruktionen von Carl BucherKonstruktionen bis 1945:
Konstruktionen nach 1945:
Weiterentwicklungen:
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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