Westenburger absolvierte eine Lehre als Dekorationsmaler und erwarb dem Meistertitel. Von 1951 bis 1956 studierte bei Theo Balden, Bert Heller, Toni Mau, Arno Mohr, Kurt Robbel und Walter Womacka an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und war danach als Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK) freischaffend tätig. Er war Mitglied des Freundeskreises „Bildende Kunst“ des Kulturbundes der DDR in Annaberg-Buchholz und leitete Mal- und Zeichenzirkel in Annaberg-Buchholz und Zschopau. Ab 1968 war er Vorsitzender der Sektion Malerei/Graphik des VBK des Bezirkes Karl-Marx-Stadt sowie Mitglied der Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt des Kulturbundes der DDR. In seinem Geburtsort leitete er die Ortsgruppe des Kulturbundes, war Ortsbeauftragter für Landeskultur und nahm als Delegierter und Redner am VIII. Kongress des Kulturbundes 1972 in Berlin teil. Nach 1990 wurde er Ehrenvorsitzender des wiedergegründeten Erzgebirgszweigvereins Tannenberg.
Westenburger hat nach eigener Aussage selbst bei der Gestaltung wichtiger Zentren in den Städten und Gemeinden mitarbeiten können. Sein künstlerisches Wirken ist eng mit dem Erzgebirge verbunden. Bekannt ist er insbesondere für seine Landschaftsdarstellungen und seine Porträts. Stellvertretend sind die großen Wandbilder im Fichtelberghotel und im Annaberger Theater zu nennen. Westenburger erhielt Aufträge u. a. von der Wismut AG, bei der er 1956/57 ein Praktikum absolviert hatte. In deren hinterlassener Kunstsammlung befindet sich eine Anzahl seiner Arbeiten. Neben seinem künstlerischen Wirken engagierte er sich seit seiner Jugend für die Denkmalpflege und den Naturschutz in seiner Heimat. Ein bleibendes Zeugnis seines Wirkens ist das Naturschutzgebiet Hermannsdorfer Wiesen bei Elterlein, für dessen Schaffung und Pflege er sich zeitlebens einsetzte. Hervorragende Arbeit leistete er bei der baugeschichtlichen Dokumentation des alten Erbgerichtes zu Cranzahl. Die umfangreiche Materialsammlung befindet sich im Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz. Im Jahr 2003 war er maßgeblicher Initiator und Mitbegründer der Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst, einer regional ausgerichteten Kunstsammlung des Landkreises Annaberg bzw. ab 2008 des Erzgebirgskreises auf Schloss Schlettau.[1]
Ehrenpreis der Initiative Südwestsachsen in der Kategorie Kunst & Kultur (2004)
Die Volkssternwarte in Drebach (Erzgebirge) nennt den am 2. Mai 2000 entdeckten Planetoiden 2000 JF2 nach Westenburger. Er trägt jetzt die offizielle Bezeichnung (138445) Westenburger.[5]
Manfred Pollmer: Carl-Heinz Westenburger, in: Der Heimatfreund für das Erzgebirge 18 (1973), H. 7, S. 161–163.
Künstler aus dem Kreis Annaberg, Rat des Kreises Annaberg, Abteilung Kultur, 1980
Joachim Voigtmann: Carl-Heinz Westenburger. Maler, Grafiker. In: Künstler aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt. Bezirkskunstzentrum, Karl-Marx-Stadt, 1984
Joachim Voigtmann: Physiognomien der Natur. Der Maler Carl-Heinz Westenburger. In: Bildende Kunst, Berlin, 1984, 224–225
Carl-Heinz Westenburger. Landschaft eines Lebens. Neue Sächsische Galerie, Chemnitz 1995.
Carl-Heinz Westenburger, Götz Altmann: Sehen lernen – sonnenhaft das Auge: ein Malerbuch. Reihe Weiß-Grün, Bd. 18, Marienberg 1999, ISBN 3-931770-20-6.
Westenburger, Carl-Heinz. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 1022/1023
Verein Kunstkeller Annaberg-Buchholz (Hrsg.): Sternstunden – Begegnungen mit Carl-Heinz Westenburger. 2010
Alexander Stoll: „Zwiesprache mit der Heimat“. Carl Heinz Westenburger zum 100. Geburtstag. In: Erzgebirgische Heimatblätter, 46. Jg., 2024, Heft 5, S. 24–26. ISSN0232-6078
↑Alexander Stoll: Die gespaltene Generation. Neue Akteure in der Kunst der 1960er Jahre in Chemnitz und der umgebenden Region. Neue Chemnitzer Kunsthütte, Chemnitz 2024, ISBN 978-3-937176-45-1.