Es gibt unterschiedliche Angaben, wo der Ort Cailaco liegt.
Einerseits soll er im SucoGuenu Lai liegen, auf einer Höhe von 442 m über dem Meer (8° 54′ S, 125° 17′ O-8.9125.28442).[3] Verschiedenen Landkarten zufolge liegt Cailaco aber im Nordosten des Verwaltungsamts im Suco Atudara. Zur Landeshauptstadt Dili sind es von hier in Luftlinie etwa 50 km nach Nordosten, zur Gemeindehauptstadt Maliana etwa 14 km nach Süden.[4][5][6] Der Verwaltungssitz vom Verwaltungsamt Cailaco liegt aber etwas weiter südlich, im Ort Marko im Suco Meligo.[7][8] Da in Osttimor die Verwaltungseinheiten oft denselben Namen wie ihre Hauptorte haben, wird auch Marko immer wieder in Berichten als Cailaco bezeichnet.
Geographie des Verwaltungsamts
Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Cailaco eine Fläche von 205,17 km².[9] Nun sind es 208,02 km².[1]
Das Verwaltungsamt Cailaco liegt im Nordosten der Gemeinde Bobonaro. Es wird im Nordosten vom Fluss Marobo zur Gemeinde Ermera begrenzt, im Nordwesten liegt am anderen Ufer des Nunura das Verwaltungsamt Atabae, im Südwesten und Süden das Verwaltungsamt Maliana, jenseits des Nunura-Zuflusses Bulobo und südöstlich liegt das Verwaltungsamt Bobonaro. Der höchste Berg der Region ist der Leolaco (auch Foho Cailaco) mit 1929 m.
Cailaco teilt sich in acht Sucos: Atudara, Dau Udo (Daudo, Dau Udu), Goulolo, Guenu Lai (Guenolai), Manapa, Meligo (Miligo), Purugua (Purogoa, Purugoa) und Raiheu (Raeheu).
In Cailaco leben 10.328 Einwohner (2022), davon sind 5.239 Männer und 5.089 Frauen. Im Verwaltungsamt gibt es 2.105 Haushalte.[2] Der Altersdurchschnitt beträgt 18,5 Jahre (2010,[9] 2004: 18,6 Jahre[11]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der NationalspracheKemak. Hier hat die Ethnie der Kemak eines ihrer Zentren in Osttimor.[11] Als Zweitsprache ist die AmtsspracheTetum weit verbreitet. Bahasa Indonesia wurde während der Besatzungszeit verwendet, die Älteren sprechen noch Portugiesisch. Dieses wird auch in den Schulen unterrichtet.[12]
Cailaco war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es erscheint auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[13][14] Das Reich war in einen Ost- und einen Westreich geteilt, die von zwei Brüdern regiert wurden. Der jüngere Bruder regierte als König des Ostens (tata-bei lelosae), der ältere als König des Westens (tata-bei lelotu).[15]
1719 vereinbarten mehrere timoresische Herrscher (Liurai) ein Bündnis gegen die Portugiesen; der Beginn der Cailaco-Rebellion. Cailaco wurde zum Hauptquartier der Rebellen. Im Marobotal mit den Flüssen Marobo und Lóis lebten damals relativ isoliert 40.000 Menschen. 1726 entsandte der portugiesische Gouverneur António Moniz de Macedo Truppen aus Dili und Batugade gegen die Pedras de Cailaco (Felsen von Cailaco). Die Steilwände des Leolaco boten dem Reich von Cailaco eine natürliche Festung und galten als uneinnehmbar. Am 23. Oktober versammelten die Portugiesen am Fuße des Berges insgesamt 4.000 Mann, zu denen auch Topasse und verbündete Timoresen gehörten. Nach 40 Tagen mussten sie aber im Dezember die Belagerung aufgeben, auch wegen schwerer Regenfälle.[16]
Cailaco war 1976 ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus Cailaco, Hatulia, Letefoho, Maubara und Atabae bot. Später wurde die Basis von den Indonesiern zerstört.[17]
1999 kam es im ganzen Land zu gewaltsamen Übergriffen auf die Zivilbevölkerung durch die indonesische Streitkräfte und mit ihnen verbündete Milizen. Bei zwei Vorfällen wurden am 12. April in Cailaco sieben Männer exekutiert. Auslöser war ein Hinterhalt beim Dorf Poegoa an der Straße zwischen Marko und Maliana. Hier waren am frühen Morgen Manuel Gama Soares, ein Unterstützer Indonesiens, und mindestens ein indonesischer Soldat ermordet worden. Die Identität der Attentäter ist bis heute nicht geklärt. Einerseits sind FALINTIL-Freiheitskämpfer im Verdacht, andererseits Mitglieder einer pro-indonesischen Miliz, die einen Grund für die späteren Morde schaffen wollten. Die Hinrichtungen waren der Beginn einer Aktion gegen Unabhängigkeitsbefürworter im damaligen Subdistrikt. Im Laufe der folgenden zwei Wochen wurden durch pro-indonesische Milizen hunderte Einwohner misshandelt, Hütten niedergebrannt, Frauen und Mädchen vergewaltigt und 20 Menschen getötet.[18][19]
Politik
Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015/2016 war dies Alfredo Moniz da Costa.[20][21] 2021 wurde Alfredo Meta Dao zum Administrator ernannt.[22] Am 29. Januar 2024 wurde Rodolfo da Cruz zum Administrator ernannt.[23]
Wirtschaft
81 % der Haushalte in Cailaco bauen Reis an, 83 % Kokosnüsse, 86 % Mais, 81 % Maniok, 71 % Gemüse und 47 % Kaffee.[24]
Die administrativen Grenzen innerhalb Osttimors haben sich 2015 geändert. Dieser Artikel muss daher geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Siehe Neue administrative Grenzen.