Cäsar Max HeigelCäsar Max Heigel (* 25. Juli 1783 in München; † nach 1847) war ein deutscher Schauspieler, Lyriker und Librettist. HerkunftCaesar Max Heigel stammte aus einer Schauspielerfamilie. Sein Vater war der Hofschauspieler Joseph Franz Heigel (1752–1811), seine Mutter die Schauspielerin Caroline Reiner (1762–1804). Auch seine Brüder Karl (1783–nach 1822) und Klemens August Heigel (1792–1849) wurden als Schauspieler bekannt, ein weiterer Bruder war der Maler Joseph Heigel (1780–1837). LebenCäsar Max schauspielerte bereits als Kind, erhielt eine höhere Schulausbildung und schloss sich begeistert von den republikanischen Idealen als Freiwilliger mit 16 Jahren einem französischen Husarenregiment an. Er machte rasch militärische Karriere und wurde Adjutant in den Generalstäben von Jean Joseph Paul Augustin Dessoles und Jean-Victor Moreau. Mit der Verhaftung Moreaus, veranlasst durch Napoleon Bonaparte im Februar 1804, begannen für Heigel Jahre der Flucht und der Unsicherheit, zumal er in einer Flugschrift General Jacques-François Menou angegriffen hatte. Für einige Zeit fand er Zuflucht in einem Benediktinerkloster, möglicherweise im Kloster Sankt Blasien. Dort soll er ein Memorandum erarbeitet haben, dass sich für die Erhaltung der deutschen Reichsstifte aussprach. Dennoch suchte er erneut die Rückkehr in die französische Armee, wo er zwar ihn schützende Offiziere fand – zeitweise nahm er den Namen Jules de La Barse oder Brasse an –, jedoch wurde er im Januar 1807 aus Griechenland kommend auf Veranlassung seines Intimfeindes Menou bei Venedig verhaftet, nach Mailand gebracht und für 13 Monate in Einzelhaft gefangen gehalten. Von Napoleon begnadigt wurde er zunächst nach Afrika und anschließend nach Amerika abkommandiert, ehe er 1810 nach Frankreich und schließlich in seine Heimatstadt München zurückkehrte. Nach 1812 wirkte er als Theaterdirektor, Regisseur und Dramaturg in Innsbruck, Karlsruhe, Basel, München, Wien, Bamberg und zuletzt in Nürnberg. Er verfasste und inszenierte zahlreiche Volksstücke, Possen und Staberliaden. Eine Besonderheit stellten seine Inszenierungen mimischer Darstellungen, so genannter plastischer Gemälde, gymnastischer Szenen und bewegter Bilder (tableaux vivants) dar. Großen Erfolg hatte er in der Schweiz mit dem Schauspiel Die Schlacht von St. Jacob (1822) und in Bayern mit dem Historiendrama Max Emanuel oder die Klause in Tirol (1828). Weiterhin schrieb er Gedichte, kleine Prosastücke, vor allem aber mehrere Opernlibretti, die von zeitgenössischen Komponisten vertont wurden. Zur Feier des Regierungsjubiläums von Maximilian I. Joseph 1824 verfasste er zur Musik von Mozarts Oper La clemenza di Tito einen Text unter dem Titel König Garibald. Um 1836 ließ er sich im politischen Umfeld von Odilon Barrot als Zeitungskorrespondent in Paris nieder. Ab 1847 erhielt seine in Deutschland verbliebene Familie kein Lebenszeichen mehr von ihm. Er blieb verschollen und kam möglicherweise in den Wirren der Revolution 1848 ums Leben. Seine Tochter Caesarine Kupfer-Gomansky, mit der er noch 1838 gemeinsam auftrat, wurde als Schauspielerin bekannt. Sein letztes bekanntes Werk war das Libretto für die 1844 in Frankfurt uraufgeführte Oper Das Osterfest zu Paderborn. Werke (Auswahl)
Literatur
WeblinksWikisource: Cäsar Max Heigel – Quellen und Volltexte
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