Burtelbach
Der Burtelbach ist ein etwa 3 km langer, östlicher und linker Zufluss der Oberen Bära im baden-württembergischen Zollernalbkreis. GeographieVerlaufDer Burtelbach entspringt unterhalb der Burgruine Hossingen auf einer Höhe von 812,3 m ü. NHN. Er fließt von dort, begleitet von der Kreisstraße 7147, zunächst südwärts, nach der Hälfte des Laufes im Bogen nach Südwesten in Richtung des Meßstettener Stadtteils Unterdigisheim, wo er in der Ortsmitte auf einer Höhe von 748,2 m ü. NHN von links und Osten in die Obere Bära mündet. Der 2,9 km lange Lauf des Burtelbachs endet etwa 63 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 22 ‰. EinzugsgebietDas Einzugsgebiet ist rund 12,7 km² groß, gehört naturräumlich gesehen zur Hohen Schwabenalb und grenzt im Norden an den Nachbarnaturraum Südwestliches Albvorland um die Austrittsbucht der Eyach aus der Alb.[1] Sein höchster Punkt liegt im Nordosten auf dem Weichenwang auf 988 m ü. NHN.[LUBW 4] Es grenzt im Norden an das Einzugsgebiet des Neckarzuflusses Eyach. Dieser Abschnitt ist also Teil der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Donau und Schwarzem Meer diesseits und Rhein und Nordsee jenseits. Im Osten grenzen zwei gewässerarme Einzugsgebiete von Trockentalsystemen auf der Hochfläche der Alb an, die südostwärts zur oberen Donau ziehen, im Westen ist die Obere Bära selbst das nächste Fließgewässer. Es stehen der Mittlere Oberjura und die Oxfordschichten des Oberjuras an.[2] ZuflüsseIm Gewann Burtelwiesen mündet von links und Osten ein namenloser Bach, der an der Leuzenfelder Halde entspringt. Am Ortseingang von Unterdigisheim mündet der Beurontalbach von links und Süden. Historische NutzungEisproduktionVor der Erfindung der Kühlschränke gewannen die Hossinger Bierbrauer Eis, welches in Kellern eingelagert wurde. Brauchwasser zur Ausrüstung von TextilienEinzelne Quellen sind gefasst und werden in einem Rohr unter der Kreisstraße hindurch zu einer Ubootpumpe in einen unterirdischen Bunker (48° 10′ 47,08″ N, 8° 55′ 12,88″ O ) geleitet. Von dort aus wurde das Wasser in die mittlerweile stillgelegten Hossinger und Meßstetter Färbereien gepumpt; heute Heubergpassage. Das Pumpenhaus konnte erhalten werden. TrinkwassernotversorgungBei einem Bombenangriff auf Nusplingen am 15. Januar 1945 wurde die Wasserversorgung auf dem Heuberg zerstört. Die Menge der Brunnen (in den Orten) reicht nicht aus und so musste auch Wasser vom Burtel (Schreibweise von Ernst Sauter an Aussprache orientiert: Pudel) abgeholt werden. Die Normalverbraucher holten ihr Wasser mit Handleiterwagen und dementsprechenden Gefäßen ab. Die Bauern, die Pferde hatten, holten das Wasser in Fässern und Behältern.[3] Mühle UnterdigisheimEinst führte ein Kanal zur Mühle in Unterdigisheim. Die historische Maurermühle Unterdigisheim ist eine wasserkraftbetriebene Getreidemühle, deren Mühlstein bis heute in Betrieb ist.[4][5] Naturschutz und SchutzgebieteDer Burtelbach entspringt im Naturpark Obere Donau und im Landschaftsschutzgebiet Großer Heuberg und fließt kurz vor Unterdigisheim auf einem kurzen Abschnitt durch das Naturschutzgebiet Heimberg und damit auch durch das FFH-Gebiet Östlicher Großer Heuberg.[LUBW 5] Vor Unterdigisheim gibt es eine Biberburg.[6] KulturNach dem Burtelbach ist eine lokale Sagengestalt Burtale und eine Volksmusikgruppe benannt.[7] EinzelnachweiseLUBWAmtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Burtelbachs
Andere Belege
WeblinksCommons: Burtelbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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