Spätestens mit Auftreten des Niederadelsgeschlechts von Schlat um 1302 wird von einem Bestehen der Anlage ausgegangen. Die Burg wird erstmals 1338 urkundlich erwähnt, als Niederadlige von Scharenstetten bekannten, dass ein Teil des Grabens um ihre Burg durch den Besitz des Klosters Adelberg gegraben sei.[1] Der Burgenbesitz war zeitweise unter den lokalen Herrschaftskonkurrenten aufgeteilt. Schon 1410 ist in einer Urkunde die Burg nur noch als drutail des Burgstales benannt.[2] Ebenfalls 1584 als Burgstall bezeichnet, sind Reste in der Kieserschen[3]Ortsansicht von 1683 schon nicht mehr eingezeichnet.[4]
Beschreibung
Die Burg lag auf einem flachen Bergrücken zwischen zwei Bachläufen. Die Erhebung und die Grabenanlagen sind im Gelände erkennbar. Der Burgstall wird als privates Gartengelände genutzt und ist zum Teil überbaut. In der ortshistorischen Literatur zu Schlat wird die Anlage als „befestigter Meierhof“[5] oder „besseres Bauernhaus“[6] beschrieben.
Literatur
Jonas Froehlich: Im Kreis des Elefanten. Burgen als Ressourcen des Niederadels auf der Schwäbischen Alb 1250–1400 (= RessourcenKulturen Band 24), University Press Tübingen, Tübingen 2023, Hardcover ISBN 978-3-947251-84-1. Online (PDF) ISBN 978-3-947251-85-8.
Jonas Froehlich, Michael Weidenbacher: Kein Berg ohne Burg; in: Mitteilungen der DGAMN: Die konstruierte Landschaft. Befunde und Funde zu anthropogenen Geländeveränderungen in Mittelalter und früher Neuzeit, Bd. 33; Paderborn 2020, S. 111–122.
Otto Schurr: Von den alten Burgen in und um Schlat; in: Hohenstaufen 3, 1962, S. 39–47.
Hartwig Zürn: Schlat; in: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmale und die mittelalterlichen Burgstellen der Kreise Göppingen und Ulm (Veröffentlichungen Staatlischen Amt Denkmalpflege Stuttgart A 6), Stuttgart 1961, S. 11.
Walter Ziegler: Anna von Schlat (um 1400–1472). Wohltäterin in Wimpfen, Göppingen und Lorch; in: Hohenstaufen/Helfenstein. Historisches Jahrbuch für den Kreis Göppingen 20, 2020, S. 45–58, insb. S. 56–57.
↑Herzoglich Württembergischer Kriegsrat und Oberstleutnant Andreas Kieser (1618–1688).
↑Jonas Froehlich: Im Kreis des Elefanten. Burgen als Ressourcen des Niederadels auf der Schwäbischen Alb 1250–1400 (= RessourcenKulturen Band 24), University Press Tübingen, Tübingen 2023, Hardcover ISBN 978-3-947251-84-1. Online (PDF) ISBN 978-3-947251-85-8. S. 150–155.
↑Albert Gaier: Die Ortsburg in Schlat (Kreis Göppingen). Ein Versuch, die Erinnerung an ihr geschichtliches Bestehen zu retten. In: Blätter des Schwäbischen Albvereins. Nr.80, 1974, S.6.
↑Otto Schurr: Geschichte von Schlat. Schlat 1979, S.40.