Bund (Textil)Der Bund bezeichnet in der Textilverarbeitung den Saumabschluss einer Hose (Hosenbund) oder eines Rocks in der Taille durch einen textilen Streifen oder ein Gurtband.[1] Davon abgeleitet spricht man von Bündchen (regional auch Stiezerl bzw. Stitzerl) bei der textilen Einfassung von Ärmeln, Halsausschnitten und Sporthosen.[2][3] BundDer Bund kann sowohl angenäht bzw. angesetzt wie auch angeschnitten sein. Bei einem angesetzten Bund wird die Naht Bundnaht genannt. Hierbei wird ein zugeschnittener Bundstreifen an Vorder- oder Hinterhose bzw. Vorder- oder Hinterrock angesetzt. Beim angeschnittenen Bund wird die Breite beim Zuschnitt berücksichtigt, sodass die Bundnaht entfällt. Ebenso ist eine Kombination aus beiden Verfahren möglich.[4] Der Bundumfang ist ein Körper- und Tabellenmaß zur Ermittlung des Taillenumfangs. BündchenInsbesondere bei Sweatshirts, Pullovern und Blousons schließen die Ärmel und die Taille, bei Jogginghosen, Jogging-Jeans und Pumphosen die Hosenbeine oft mit einem (Strick-)Bündchen ab. Bei Jogginghosen sind Bündchen oft aus dem gleichen Oberstoff hergestellt und oft mit einem Tunnelbund versehen.[4] Strickbündchen bestehen aus sogenanntem Bündchenstoff oder Bündchenware, einem Baumwolle-Elastan-Gemisch.[5] Als faules Bündchen wird ein schneller Saumabschluss mit dem Saum des Oberstoffs genannt, der am Ende wie ein angenähtes Bündchen aussieht.[6] Auch Stricksocken schließen beinwärts mit einem Bündchen ab. EtymologieDas Wort Bund leitet sich ab vom Verb binden. Im Frauenzimmer-Lexicon von 1715 heißt es: „bund am hembde, heisset derjenige schmahle und doppelt eingeschlagene streiff, wodurch die mannes=hembden oben am halß, die weiber=hembden aber an dem schurtz in ihren falten zusammen gehalten werden“.[7] WeblinksWiktionary: Bund – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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