Von 1995 bis zu ihrem Amtsantritt als Oberbürgermeisterin im Januar 1999 war sie Leiterin des Fachbereichs Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Allianz Lebensversicherungs AG.
Seit Oktober 1995 ist sie als Rechtsanwältin zugelassen.
Von 1994 bis 1999 war Brigitte Russ-Scherer ehrenamtliche Geschäftsführerin der Akademie für gesprochenes Wort, Stuttgart.
Im Herbst 1998 wurde sie zur Oberbürgermeisterin der Universitätsstadt Tübingen gewählt. Im ersten Wahlgang lag sie noch mit 26,6 % der abgegebenen Stimmen hinter Wolf-Dieter Hasenclever, der für die Grünen antrat. Im zweiten Wahlgang erhielt sie 42 % der Stimmen und somit 1,5 % mehr als Hasenclever. Sie trat ihr Amt am 11. Januar 1999 an und hatte es bis zum 10. Januar 2007 inne.[2] Ihr Nachfolger wurde 2007 der Grüne Boris Palmer, der bei der Oberbürgermeisterwahl im Oktober 2006 bereits im ersten Wahlgang 50,4 % der Stimmen erhielt und sich so gegen Russ-Scherer durchsetzte. Russ-Scherer erhielt 30,2 % der Stimmen.[3]
Als Tübinger Oberbürgermeisterin verfolgte sie die folgenden strategischen Ziele:[4]
Ausbau des Wissenschaftsstandorts
Erhalt der lebendigen, historischen Altstadt
Stärkung der Kulturstadt Tübingen
Umsetzung der Verwaltungsreform
Lokale Agenda 21 mit der Verpflichtung zur nachhaltigen Entwicklung
Von 2003 bis 2007 war Russ-Scherer ehrenamtliche Präsidentin des Deutschen Bibliotheksverbands, als solche saß sie auch der Jury des Preises Bibliothek des Jahres vor.[5] Zwischen 2004 und 2007 war sie Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der Europapreisträgerstädte.