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Der heutige Bremer Dialekt (bremisch: Brem Schnack, auch: Brem Snak) ist ein Regiolekt, der vorwiegend in und um Bremen gesprochen wird. Er ist nicht zu verwechselt mit dem niederdeutschen Bremer Platt. In Delmenhorst findet sich dann eine Mischform mit dem Oldenburger Platt.
Der heutige Bremer Dialekt ist ein hochdeutscher Regiolekt mit niederdeutschen Elementen. Er unterscheidet sich vom Standarddeutsch in Aussprache und Wortschatz. Die Sprache wird oftmals genuschelt, zudem werden Buchstaben „verschluckt“. Dies betrifft vor allem die jeweils letzte Silbe eines Wortes. Man sagt auch: „Der Bremer Dialekt kann mit wenig Kraftanstrengung gesprochen werden – man braucht die Zähne ja nicht auseinanderzumachen.“ Die Intonation mehrsilbiger Wörter fällt oft nach der ersten Silbe ab.
Insbesondere ältere Sprecher trennen sp und st stets in s-p[sp] und s-t[st] statt standarddeutsch schp[ʃp] und scht[ʃt]. Dies wird klassisch mit dem Satz „Der Stadtbremer ist über den spitzen Stein gestolpert“ verdeutlicht. Eine umgekehrte Regel ist bei dem st und sp in Fremd- und Lehnwörtern englischer oder vermeintlich englischer Herkunft zu beobachten, Aussprachebeispiele: Illuschtrierte, Pischtole, Bud Schpencer. Beide Sonderregeln können auch in nur einem Wort angewandt und führen dann zu einer Umkehrung der standarddeutschen Aussprache: Wasser-s-p-ritz-Pischtole. In der Umgangssprache jüngerer Bremer nähert sich die Aussprache dem Standarddeutschen an.
Ein weiteres Beispiel für den Bremer Dialekt ist auch der Begriff „Use Akschen“, der so viel wie „Unsere Aktien“(-gesellschaft) bedeuten soll. In diesem Falle ist die Schiffswerft „AG Weser“ gemeint, die allerdings schon vor Jahrzehnten geschlossen wurde.
Ausnahmen gibt es bei Wörtern, die ein u aufweisen, und Wörtern, die auf g enden. Viele Bremer sprechen das Wort Burg auch wie [bɔə̯ç] und nicht [bʊə̯k] aus.
Am einfachsten sind Ur-Bremer besonders im Gegensatz zu Hamburgern daran zu erkennen, dass sie meistens das „au“ wie „ou“ aussprechen, also „Hö’e ouf.“ (Hör auf.) anstatt „hö’e aauf“ mit breitem „a“ wie in Hamburg.
Wortschatz
Der bremische Wortschatz enthält einige Lehnwörter aus dem Niederdeutschen, die gelegentlich auch in der Schriftsprache verwendet werden. Einige Vokabeln:
Form im Standarddeutschen
Form im Bremer Dialekt
Bonbon
Bonschen
Niederschlag
Daalschlag
herum; drum herum; in der Umgebung
umzu
gleiten (auf Eis)
glitschen
hatte es gegeben
gab
vorwärts
awangs (von En avant, frz.)
wie bitte?
wah?
ungezogen
eisch
Feuchte Sumpf- und Marschwiesen
das Bruch
Tropffläche der Spüle; früher schräggestelltes Gestell neben der Spüle
Du has’ wohl ’n nassen Helm auf? / Ich glaub', du tickst wohl nich’ richtig.
Das ist klebrig.
Das backt (Das is backich).
Beeile dich.
Hau ma’ ’n Schlach ran.
Nur ein bißchen.
Nur so vorne an.
Noch etwas länger oder mehr.
Ganz lütsches büschen noch!
Literatur
Klaus Kellner: Bremisches Wörterbuch. Kellner Verlag, Bremen 2011, ISBN 978-3-939928-55-3.
Walter A. Kreye, Volker Ernsting: Was’n in Bremen so sacht und wo ein fein auf hören muß. Verlag J. H. Schmalfeldt, Bremen 1973.
Daniel Tilgner: Das Bremer Schnackbuch. Edition Temmen, Bremen 2011, ISBN 978-3-86108-592-8.
Einzelnachweise
↑Wird oft auch im Sinne von „Nichts zu danken“ oder „Bitte, gern geschehen“ verwendet.
↑Hochdeutsch: Gelbbein. Die Bewohner des Stadtteils an der Zollgrenze zur Stadt Bremen schmuggelten unter ihren Hosenbeinen Tabak, der die Beine gelb färbte.
↑Von ugs. pusten (wehen, blasen); in Woltmershausen weht ständig ein kräftiger Wind von der Weser.