Brétigny-sur-Orge liegt in der Region Île-de-France am südlichen Rand des Großraums Paris, mitten in der Naturregion Hulepoix, einem Plateau, das hier vom Tal des Flusses Orge durchschnitten wird.
Ganz im Süden, knapp an der Gemeindegrenze zu Longpont-sur-Orge, mündet die Salmouille in die Orge.
Geschichte
Im Jahr 697, als die Gegend zum Fränkischen Reich gehörte, wurde der Ort unter dem Namen Britiniacus in der Gründungsakte des Klosters von Limours erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1030 ist die dem hl. Petrus geweihte Kirche des Ortes belegt. Im 12. Jahrhundert entstand eine Burg an der Stelle, wo sich heute das Stadtzentrum befindet. Im Hundertjährigen Krieg erlitt die Stadt schwere Schäden. 1614 baute François de Martel die Burg zu einem Schloss im Louis-treize-Stil mitsamt französischem Garten um.
1843 erhielt der Ort seinen Bahnanschluss: Ein Teilstück der Bahnstrecke Paris–Bordeaux mitsamt einer Zweigstrecke nach Tours wurde eröffnet. Einen Bahnhof bekam der Ort allerdings erst 1865, der seit 1979 von der RER-Linie C bedient wird.[1] 1864 wurde der Ort Sitz einer Mairie.[2]
Die im 12. Jahrhundert errichtete Kirche St-Pierre, seit dem 7. September 1977 als Monument historique klassifiziert, ist das einzige denkmalgeschützte Gebäude der Stadt.[6] Einige Tonscherben und architektonische Bauelemente deuten auf einen vorromanischen Ursprung hin. Sie wurde im 12. und 13. Jahrhundert vergrößert, bevor sie dann im Laufe des Hundertjährigen Krieges Beschädigungen erlitt. Während des 15. und 16. Jahrhunderts wurde sie einer ersten Restaurierung unterzogen. Ihr dreischiffiger Aufbau mit einer flachen Chorapsis und einem Glockenturm, der über einem Seitenschiff aufragt, ist typisch für diese Region. Während des Ancien Régime diente sie als Grabkirche, zweihundertfünfzig Gräber sind aus dieser Zeit noch vorhanden. Zur Revolutionszeit wurde sie zum Nationalgut erklärt und diente seitdem als Veranstaltungsort für Volksfeste und für die Wahl des ersten Bürgermeisters von Brétigny-sur-Orge.[7]
Von dem Anfang des 16. Jahrhunderts am Flurort La Garde errichteten Herrenschlosses von Brétigny steht nur noch das Herrenhaus. Die restlichen Gebäude wurden im frühen 19. Jahrhundert abgetragen, bereits im Jahr 1760 siedelten seine Bewohner nach Marolles-en-Hurepoix über.[10]
Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Maison du Carouge wurde in den 1980er Jahren originalgetreu wieder aufgebaut. Die wohlhabenden Eigentümer ließen einen kleinen romantischen Garten anlegen, der vom Bach Blutin bewässert wird.[11] Ganz in der Nähe befindet sich eine bereits seit dem Mittelalter genutzte Wassermühle.[12]
↑Église Saint-Pierre. In: topic-topos.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juni 2013; abgerufen am 8. Februar 2023 (französisch).
↑Château La Fontaine. In: topic-topos.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2016; abgerufen am 8. Februar 2023 (französisch).
↑Château de La Garde. In: topic-topos.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2013; abgerufen am 8. Februar 2023 (französisch).
↑Ancienne maison du Carouge. In: topic-topos.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2016; abgerufen am 8. Februar 2023 (französisch).
↑Moulin du Carouge. In: topic-topos.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2016; abgerufen am 8. Februar 2023 (französisch).