Bodyguard (1992)

Film
Titel Bodyguard
Originaltitel The Bodyguard
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1992
Länge 120 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Mick Jackson
Drehbuch Lawrence Kasdan
Produktion Kevin Costner,
Lawrence Kasdan,
Jim Wilson
Musik Allan Dennis Rich,
Alan Silvestri
Kamera Andrew Dunn
Schnitt Donn Cambern,
Richard A. Harris
Besetzung
Synchronisation

Bodyguard (Originaltitel: The Bodyguard) ist eine US-amerikanische Thriller-Romanze aus dem Jahr 1992. Die Regie führte Mick Jackson, das Drehbuch schrieb Lawrence Kasdan. Die Hauptrollen spielten Kevin Costner und Whitney Houston.

Der Film wurde vor allem durch seinen Soundtrack weltberühmt. Das Album The Bodyguard ist eines der bisher erfolgreichsten Alben und verkaufte sich weltweit 44 Millionen Mal. Auch der Titelsong I Will Always Love You avancierte zu einem der bisher größten Hits und verkaufte sich als Single über zwölf Millionen Mal.[1]

Handlung

Der ehemalige Agent des Secret Service, Frank Farmer, ist ein Sicherheitsexperte, der immer dann beauftragt wird, wenn das Leben seiner Klienten besonders stark bedroht ist. So erkennt er in einem Parkhaus rechtzeitig einen Attentäter, erschießt ihn und rettet seinem Schützling das Leben. Daraufhin wird Frank für 3000 US-Dollar pro Woche beauftragt, die Popsängerin Rachel Marron zu beschützen, die Drohbriefe erhält. Er stellt schnell fest, dass Sicherheitsfragen in der Umgebung von Rachel, die stets einen großen Tross an Helfern und Bewundern um sich hält, sehr nachlässig gehandhabt werden. Allmählich ändert er diesen Zustand, wobei er unter anderem gegen den Widerstand seiner Auftraggeberin kämpfen muss. Erst als Rachel erfährt, dass ein Fan in ihr Haus eingebrochen ist – dies hatten ihre Berater lange vor ihr verheimlicht –, reagiert sie schockiert und erkennt den Sinn der verschärften Sicherheitsmaßnahmen.

Rachel und Frank kommen einander näher, verlieben sich und verbringen eine Nacht zusammen. Frank bereut dies bereits am nächsten Morgen: Er hält es für einen Fehler, sich auf eine Beziehung zu seiner Kundin einzulassen, da er als Bodyguard bezahlt wird und sich ausschließlich dieser Tätigkeit widmen will. Rachel ist schwer gekränkt und versucht sich im Folgenden in Form von spitzen Bemerkungen und einem demonstrativen Flirt mit Franks Ex-Kollegen Portman zu revanchieren.

Einige Zeit darauf ruft ein Unbekannter Rachel direkt an, und verängstigt sie so sehr, dass sie Frank verspricht, sich von nun an strikt an seine Anweisungen zu halten. Frank bringt daraufhin Rachel, ihren Sohn Fletcher und ihre Schwester Niki zu seinem Vater, der abgeschieden in den Bergen lebt. Alle Angestellten werden beurlaubt, und die anstehenden Konzerte abgesagt. Doch auch dort erfolgt ein Anschlag, dem Fletcher nur knapp entgeht. Schockiert gesteht Niki, dass sie aus Eifersucht einen Profikiller auf ihre Schwester angesetzt hat, und dieser die Drohbriefe eines Fans nur als Deckung benutzt. Auftrag und Bezahlung erfolgten anonym: Niki weiß nicht, wer der Killer ist, und der Killer weiß nicht, wer sein Geldgeber ist. Dadurch kann der Auftrag auch nicht abgebrochen werden. Der Killer dringt nachts ins Haus ein und tötet unwissentlich nicht Rachel, sondern Niki, ehe er unerkannt fliehen kann. Nach diesem Erlebnis kommen sich Rachel und Frank wieder näher.

Kurz nach der Beerdigung Nikis findet die Oscar-Verleihung statt, bei der Rachel nominiert ist. Fest entschlossen, nicht ewig in Angst leben zu wollen, sagt Rachel ihre Teilnahme trotz der Umstände zu. Im letzten Moment erkennt Frank, dass sein früherer Kollege Portman der Attentäter ist und eine Schusswaffe in einer Kamera versteckt hat. Er wirft sich in die Schussbahn und wird getroffen, kann aber dennoch zurückschießen und den Mörder ausschalten.

Einige Zeit später hat Rachel einen anderen Leibwächter, den Frank ihr empfohlen hat. Auf einem Flughafen kommt es zu einer bemüht freundschaftlichen Verabschiedung zwischen den beiden, die Rachel mit „Also bringen wir es hinter uns“ beendet, bevor sie in ihren Privatjet verschwindet. Plötzlich bringt sie die Maschine zum Stehen und läuft auf Frank zu, woraufhin die beiden sich leidenschaftlich küssen. In der letzten Szene sieht man eine Konferenz: Ein Abgeordneter wird begrüßt, im Hintergrund beobachtet Frank den Raum.

Kritiken

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 25. November 1992, der Film sei kein Liebesfilm, sondern eher eine Studie der Unterschiede von Lebensstilen zweier Menschen: des Popstars Rachel Marron und des eher normal arbeitenden Frank Farmer. Der Film enthalte zwar eine Liebesgeschichte, aber eine Geschichte „vorsichtiger Leidenschaft“ zwischen zwei Menschen, die viel Zeit miteinander verbringen, ihre Prioritäten aber immer im Blick haben.[2]

Das Lexikon des internationalen Films bezeichnet den Film als „klischeehafte Kriminalgeschichte“, als Vehikel für die ehrgeizige Konfrontation lakonischer Westernideologie mit modernem Starkult. Das schwache Drehbuch gewinne an Profil durch die hautnahe Inszenierung und an Publikumsreiz durch die attraktive Besetzung.[3]

Auszeichnungen

Anmerkungen

Die hier zu findenden Aussagen sollten mit reputablen Belegen versehen und an passenden Stellen des Artikels untergebracht werden (siehe auch die Ausführungen in den Formatvorlagen Film und Fernsehsendung, frühere Diskussionen zu dem Thema und die Empfehlungen zum Aufbau eines Artikels und zur Zurückhaltung bei Listen).
  • Ein ähnliches Filmprojekt wurde bereits im Jahr 1976 geplant, damals sollten Steve McQueen und Diana Ross die Hauptrollen spielen. Die Krebskrankheit von McQueen verhinderte die Verwirklichung des Projekts. Im Jahr 1979 wurde eine Verfilmung mit Ryan O’Neal und Diana Ross vorbereitet, diesmal scheiterte das Projekt an den persönlichen Differenzen zwischen den Beteiligten.
  • Der Song I Will Always Love You von Whitney Houston wurde ursprünglich im Jahr 1974 von Dolly Parton geschrieben und erreichte im Erscheinungsjahr des Films die Spitze der Hitlisten in den USA.
  • Als Hommage an den ursprünglich geplanten Film und vor allem dessen Hauptdarsteller ließ sich Kevin Costner seine Haare für den Film genauso frisieren, wie Steve McQueen sie in Bullitt getragen hatte.
  • Die Rolle der Rachel Marron sollte ursprünglich Madonna übernehmen. Dies scheiterte jedoch an persönlichen Differenzen zwischen ihr und Kevin Costner, da sich die Popsängerin in ihrem Dokumentarfilm In Bed with Madonna abfällig über Costner geäußert hatte.[5]
  • 2012 feierte Alexander Dinelaris’ Musical-Adaption des Filmes in London Premiere. Im November 2015 startete die deutschsprachige Aufführung im Musical Dome Köln.
  • 2014 widmete der Rapper Absztrakkt ein Konzeptalbum auf dem Film basierend unter dem Titel Bodhiguard, und fügte Tonmitschnitte in einige Lieder ein.
  • Das Haus, das die Filmfigur Rachel bewohnt, befindet sich in Beverly Hills, 1011 North Beverly Drive.[6] Es stammt aus den 1920er Jahren und wurde einst von William Randolph Hearst bewohnt. 1972 diente es als Kulisse in Der Pate und wurde von der Filmfigur Woltz (gespielt von John Marley) bewohnt. Um 2020 stand es für 195 Millionen US-Dollar zum Verkauf.
  • Zu Ehren des Erscheinens des Film-Soundtracks vor 25 Jahren sang Christina Aguilera ein Medley im Rahmen der American Music Awards 2017.[7]
  • 2019 wurde bekannt, dass auf dem schwarzweißen Filmplakat, das auch als Cover der VHS- und DVD-Veröffentlichung des Films dient, Hauptdarsteller Kevin Costner nicht die Hauptdarstellerin Whitney Houston auf seinen Armen trägt, sondern ein weibliches Double der Schauspielerin.[8]
  • 2021 wurde öffentlich, dass Hauptdarstellerin Whitney Houston während der Filmproduktion eine Fehlgeburt erlitt.[9]

Synchronisation

Rolle Darsteller Sprecher[10]
Frank Farmer Kevin Costner Frank Glaubrecht
Rachel Marron Whitney Houston Anke Reitzenstein
Sy Spector Gary Kemp Klaus-Dieter Klebsch
Bill Devaney Bill Cobbs Joachim Nottke
Herb Farmer Ralph Waite Otto Czarski
Greg Portman Tomas Arana Lutz Riedel
Nicki Marron Michele Lamar Richards Franziska Pigulla
Tony Scipelli Mike Starr Roland Hemmo

Einzelnachweise

  1. Is It Too Late for Whitney’s Comeback? In: thewrap.com. 31. August 2009, abgerufen am 15. Februar 2012 (englisch). oder Behind the glitter and glitz, the real Dolly Parton shines. Seattlepi.nwsource.com, 8. November 2008, abgerufen am 29. Juli 2009.
  2. Filmkritik von Roger Ebert
  3. Bodyguard. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  4. Bodyguard auf fbw-filmbewertung.com
  5. Fernseh-Zeitschrift TV Spielfilm, Nr. 24, 12. November 2021: Programmankündigung, TV Spielfilm Verlag GmbH, Hamburg. S. 155
  6. Ioana Neamt, The iconic Beverly House: where Jackie O & JFK honeymooned, ‘The Bodyguard’ was filmed, and where Beyonce shot ‘Black is King’, in: Fancy Pants Homes, 11. November 2023
  7. Christina Aguilera Delivers Stirring Whitney Houston ‘Bodyguard’ Tribute at the 2017 AMAs. In: Billboard. (billboard.com [abgerufen am 14. Februar 2018]).
  8. Fernseh-Zeitschrift TV Spielfilm, Nr. 17, 9. August 2019: Programmankündigung, TV Spielfilm Verlag GmbH, Hamburg. S. 148
  9. Fernseh-Zeitschrift TV Spielfilm, Nr. 24, 12. November 2021: Programmankündigung, TV Spielfilm Verlag GmbH, Hamburg. S. 155
  10. Bodyguard. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 2. März 2017.