BodenverdrängungsverfahrenDas Bodenverdrängungsverfahren ist ein Verfahren zur unterirdischen Verlegung von Rohr- oder Elektrischen Leitungen ohne Aufgrabung von Längen bis zu 70 m.[1] Bodenverdrängungshämmer (englisch soil displacement hammer) werden aufgrund der raketenähnlichen Form auch Erdraketen genannt. VerfahrenVoraussetzung für das Verfahren ist, dass der Boden verdrängbar ist. Um die Erdrakete zu starten, müssen eine Start- und eine Zielgrube ausgehoben werden. Mittels Peiloptik wird der Peilstab in der Zielgrube anvisiert. Danach wird die Erdrakete in der Lafette in Höhe und Seite einjustiert. In einfachen Fällen bei kurzer Entfernung erfolgt häufig die vertikale Ausrichtung mit Wasserwaage, die horizontale Peilung per Augenmaß. Der Bodenverdrängungshammer wird mit Druckluft aus einem Baustellenkompressor vorgetrieben. Dabei wird ein unterirdischer Hohlraum aufgefahren. Muffenlose Kurz- oder Langrohre bis DN 160 aus Kunststoff oder Metall können direkt oder nach der Bohrung eingezogen werden. Bodenverdrängungshämmer erreichen (je nach Boden) eine Vortriebsgeschwindigkeit von bis zu 15 m/h. Sie sind je nach Funktionalität mit einem Rückwärtsgang ausgestattet, können geortet und gesteuert werden.[1] ZielgenauigkeitDie wichtigste Eigenschaft eines Bodenverdrängungshammers ist seine Zielgenauigkeit. Deshalb unterscheidet man zwei Erdraketensysteme:
AnwendungsbereichMit diesem Verfahren lassen sich ohne durchgehendes Aufgraben Verkehrswege kreuzen und Hausanschlüsse herstellen. Es wird für Gas, Fernwärme, Wasser, Abwasser, Glasfasernetze und Telekommunikation eingesetzt. Spezieller Anwendungsbereich:
Siehe auch
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
|