Die Initiative zum Aufbau einer Weinstraße in Franken entstand nach dem Zweiten Weltkrieg; man setzte seinerzeit voraus, dass überall dort, wo Frankenwein wächst, auch die Bocksbeutelstraße verläuft. Man konzentrierte sich später auf die Höhepunkte der Region, die in den zahlreichen Städten, Schlössern, Klöstern und Winzerdörfern zu finden sind. Wie die anderen der insgesamt 50 Bereiche im deutschen Anbaugebiet, ist auch die Bocksbeutelstraße eine „Erfindung“ des deutschen Weingesetzes von 1977, wodurch Weinvermarktern die Möglichkeit geboten wurde, große Mengen Wein unter einheitlichen Namen besser zu vermarkten.[3]
Verlauf der Straße
Würzburg bildet den Ausgangspunkt der fünf Bocksbeutelstraßen-Routen.
Eine große Schleife führt über Sulzfeld ins Maindreieck nach Volkach. Über Iphofen geht es nach Röttingen, von dort die Tauber entlang über Beckstein nach Wertheim und von dort über Homburg und Erlabrunn zurück nach Würzburg.[4][5][6]
Eine weitere Route führt von Würzburg über Veitshöchheim und Thüngersheim entlang der B27 nach Retzbach.[7]
Im Würzburger Stadtgebiet führt der Bocksbeutelweg durch den Würzburger Stein.[8]
Die Südroute folgt dem Main entlang der Bundesstraße 13 über Randersacker, Eibelstadt, Sommerhausen und Frickenhausen nach Ochsenfurt, wo er dann über die Staatsstraßen 2269 und 2268 über Aub und Röttingen nach Tauberrettersheim führt.[9]
Die Mittelfränkische Bocksbeutelstraße erschließt schließlich die Bereiche der mittelfränkischen Weinorte am südwestlichen Ende des Steigerwalds zwischen Bullenheim im Nordwesten, an der unterfränkischen Grenze und Bad Windsheim im Südosten.[10][11]
Bocksbeutelstraße und Maindreieck, Prien am Chiemsee: Neumann, 1964.
Sommer, Eugen: Die Bocksbeutelstraße : ein Führer durch das Weinbaugebiet Franken, seine Hotels, Gasthäuser und Weingüter. Grünstadt: Sommer, 1990.
Lohmayer, Otto F.: Bocksbeutelstraße [überarb.] Einzelausg. aus d. Reisebuch Dt. Weinstraßen. Wildbad: Lohmayer 1987.
Hillermeier, Susanne: Mittelfränkische Bocksbeutelstrasse. Führer zum Weinbau an Steigerwald, Frankenhöhe und Tauber. Uffenheim: Verlag Seehars, 164 Seiten, 1990, ISBN 9783927598034
Udo Eckert: Kulinarische Reisewege. Allgäuer Käseroute – Bierstraße – Bocksbeutelstraße – Glasstraße – In Ulm, um Ulm und um Ulm herum – Moselweinstraße – Porzellanstraße – Salzstraße – Schwäbische Alb-Straße – Viezstraße. München: Südwest-Verlag 2000, ISBN 9783517061832
Weblinks
Bocksbeutelstraße Website der Arbeitsgemeinschaft Mittelfränkische Bocksbeutelstraße
Einzelnachweise
↑Helmut Flachenecker, Rolf Kießling: Wirtschaftslandschaften in Bayern: Studien zur Entstehung und Entwicklung ökonomischer Raumstrukturen vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Beck, 2010, ISBN 978-3-406-10722-1, S.399.