BloodshiftUnter Bloodshift (auch Blood-shift) oder Blutverschiebung versteht man eine Umverteilung des Blutes aus den Extremitäten in den Bauch- und Brustraum, vorwiegend in die Lunge. Der Bloodshift ist einer der Effekte des Tauchreflexes und der Hauptgrund, warum Apnoetauchen bis in Tiefen weit unter den früher als Grenze angesehenen 30–40 Metern möglich sind.[1] EntstehungBeim Tauchreflex, der beim Untertauchen (Submersion) des Körpers ausgelöst wird, zieht sich die Ringmuskulatur in den Blutgefäßen der Arme und Beine zusammen und verringert so das Gesamtvolumen der Blutgefäße im Körper. Daher wird ein größerer Anteil des Blutvolumens im Torso, vorwiegend in die Lungenarterie verlagert, wodurch der Blutdruck steigt; die Lungenbläschen schrumpfen hingegen wegen des erhöhten Drucks. Durch die Kompression der Blutgefäße und Alveolen der Lunge entsteht ein Unterdruck, der zu einem weiteren Zustrom von venösem Blut in die Lunge führt. Die Blutgefäße in der Lunge dehnen sich dadurch aus und füllen den durch Schrumpfung der Lungenalveolen entstandenen Raum aus.[1] Praktische BedeutungDie maximal mögliche Tauchtiefe beim Apnoetauchen wird vorwiegend durch das Verhältnis des Gesamtvolumens (TLC) der Lunge zum Residualvolumen (RV, ca. 1,5 Liter) bestimmt. Da beim Freitauchen eine von der Tauchtiefe abhängige Kompression der Lunge auftritt, waren Tauchmediziner bis Mitte der 1950er Jahre der Meinung, dass Apnoetauchen unter 40 Metern Tiefe zu einem Lungenriss führte. Der Bloodshift führt durch die Vergrößerung der Lungenkapillaren zu einer gleichzeitigen Reduktion des Residualvolumens und somit zu einer Erhöhung der maximal möglichen Tauchtiefe. Nachgewiesen wurde bisher eine Umverteilung von etwa 1,53 Litern Blut in die Lungenblutgefäße.[1] Literatur
Einzelnachweise
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