Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich
Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) ist eine Selbsthilfeorganisation von und für blinde und sehbehinderte Menschen. Der Sitz befindet sich in Wien. AufgabeDie zentrale Aufgabe des BSVÖ ist die Förderung der Interessen und Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen. Um diese bestmöglich in der Öffentlichkeit zu vertreten, werden der Präsident des BSVÖ und die Leitungsfunktionäre aus diesem Personenkreis gewählt. Dem BSVÖ gehören auch die sieben Landesorganisationen, die das gesamte Bundesgebiet abdecken, als Mitglieder an. Geschichte
Der Verband wurde am 9. März 1946 als Österreichischer Blindenverband (ÖBV) gegründet, der die Interessen der damals vielzahligen Blindenvereine bündelte. Erster Präsident war Erwin Horacek. Die erste Delegiertenversammlung fand am 13. Dezember 1947, genau 50 Jahre nach der Gründung des Ersten Blindenunterstützungsvereines für Niederösterreich, im Speisesaal des Gasthauses L. Pawlik in Wien VII, Kaiserstraße 84, statt. Leopold Bick wurde zum Präsidenten gewählt. Zahlreiche Fachgruppen und Interessensgemeinschaften wurden aus der Taufe gehoben: Konzertvereinigung blinder Künstler, Vereinigung blinder Geistesarbeiter, blinde Arbeiter, blinde Kirchenmusiker, Wiener Schachrunde, Fachgruppe Hilfsmittel, Behindertensport etc. Eine Hilfsmittelzentrale wurde 1956 im Österreichischen Blindenverband errichtet und 1962 wurde die Fachgruppe blinder Esperantisten gegründet. Den ihm verliehenen Dr. Karl Renner-Preis in der Höhe von 10.000 Schilling (727 Euro) widmete der Obmann des Verbandes der Kriegsblinden Österreichs, Hans Hirsch, 1957 der Gründung der ersten Blindenhörbücherei Österreichs, die von allen blinden Menschen benutzt werden konnte. 1990 vereinigten sich die Bibliotheken der Hörbücherei des Verbandes der Kriegsblinden Österreichs und der Hörbücherei des ÖBV. Der Österreichische Blindenverband (ÖBV) benannte sich 1999 durch eine Statutenänderung in Österreichischer Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) um. Diese Namensänderung sollte der großen Gruppe der hochgradig sehbehinderten Menschen einen leichteren Zugang zum Verband ermöglichen. Außerdem erfolgte die Gründung einer eigenständigen Landesgruppe Salzburg. Der Dachverband besteht heute aus sieben Landesorganisationen:
Seit dem Jahr 2000 arbeitet das Sozialministeriumservice eng mit Selbsthilfeorganisationen zusammen – so auch mit den Einrichtungen des BSVÖ, etwa im damaligen Berufsbildungs- und Forschungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (BBFZ), der heutigen Schulungseinrichtung für blinde und sehbehinderte Menschen (SEBUS). 2013 benannte sich der Österreichische Blinden- und Sehbehindertenverband in Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) um. Der BSVÖ ist Mitglied des Österreichischen Behindertenrats (ÖBR) und des Klagsverbandes sowie der Europäischen Blindenunion (EBU) und der Weltblindenunion (WBU). OrganisationLandesorganisationenDie Betreuung der Mitglieder findet direkt vor Ort in den einzelnen Bundesländern durch die 7 Landesorganisationen des BSVÖ statt. Die Landesorganisationen dienen somit als Servicestellen direkt vor Ort:[1]
Die Landesorganisationen des BSVÖ
FachgruppenIn den Landesorganisationen des BSVÖ gibt es diverse Gremien und Fachgruppen, z. B. für Kunst und Kultur, Augenkrankheiten, Diabetes, Blindenführhunde, Verkehr etc., welche die Interessen und Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen in diesen Bereichen vertreten. Im BSVÖ selbst gibt es folgende Fachgruppen:[2]
Referate und Einrichtungen im BSVÖUm die Interessen seiner Zielgruppe bundesweit und international vertreten zu können, sind im BSVÖ folgende Referate angesiedelt:
Die Hörbücherei des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich beliefert ihre Mitglieder mit Hörbüchern und Hörfilmen im ganzen Bundesgebiet. Der BSVÖ unterhält weiters eine Wertlotterie, deren Erlös sowohl dem zu unterstützenden Personenkreis als auch den diversen Projekten des Verbandes zugutekommt. PublikationenDer Verband bringt halbjährlich die Verbandszeitschrift Der Durchblick – Mitteilungen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich heraus. Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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