Blauzungenskinke
Die Blauzungenskinke oder Blauzungen (Tiliqua) sind eine Gattung aus der Familie der Skinke (Scincidae) innerhalb der Schuppenkriechtiere (Squamata), deren Vertreter sich vor allem durch eine teilweise oder gänzlich blaue Zunge auszeichnen. MerkmaleBlauzungenskinke sind mittelgroße bis sehr große, kräftig gebaute Skinke.[1] Die größten Arten erreichen Gesamtlängen von bis zu 55 cm, die Schwanzlänge entspricht bei den meisten Arten ungefähr der Kopf-Rumpf-Länge. Charakteristisches Merkmal der Gattung ist eine große, blaue Zunge. Der Kopf ist kegelförmig, der Körper walzenförmig, die Schuppen bei den meisten Arten glatt.[2] Sie besitzen vier kurze Beine mit fünf jeweils gleich langen Zehen. Das untere Augenlid ist beweglich. Ohröffnungen sind vorhanden.[1] VorkommenSechs der sieben Arten bewohnen Australien, eine weitere Art kommt auch auf Neuguinea und einigen südostasiatischen Inseln vor. Zu den von Blauzungenskinken genutzten Lebensräumen gehören Halbwüsten, Buschsteppen, lichte Wälder, und seltener auch feuchte Wälder. Blauzungenskinke dringen auch regelmäßig in urbane Räume vor.[2][1] LebensweiseBlauzungenskinke sind tagaktive Bodenbewohner, die sich recht langsam fortbewegen. Als Verstecke nutzen sie unter anderem Hohlräume unter umgefallen Baumstämmen, dichte Vegetation und Baue. Sie fressen Blüten, Früchte, Samen, Blätter, Gliederfüßer, Schnecken, Eier und kleine Wirbeltiere. Wenn sich Blauzungenskinke bedroht fühlen, drohen sie mit aufgeblähtem Körper, hissen und zeigen ihre blaue Zunge.[1] FortpflanzungBlauzungenskinke sind ovovivipar, gebären also lebende Jungtiere.[1] Bei einigen Arten trägt das Weibchen bis zu 25 Junge aus.[2] SystematikAktuell werden in der Gattung Tiliqua 7 Arten unterschieden,[3][1] die sich sowohl in Färbung, Beschuppung als auch (zum Teil) durch ihr Verbreitungsgebiet voneinander abgrenzen.
Fossiler BelegDie größte bekannte Art der Blauzungenskinke wurde 2009 fossil aus dem Pliozän und Pleistozän beschrieben. Sie erhielt den Namen Tiliqua frangens und war mit 2,4 kg doppelt so schwer wie die rezenten Blauzungenskinke und wie die Tannenzapfenechse stark gepanzert.[4] Belege
WeblinksCommons: Tiliqua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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