Ritchie Blackmore und Candice Night lernten sich bereits 1989 kennen, als Blackmore bei einem Wohltätigkeitsfußballspiel mitspielte und Candice Night dabei im Publikum saß. Schnell entdeckten beide, dass sie eine Leidenschaft für Renaissancemusik teilen. Nachdem Blackmore 1993 frustriert aus Deep Purple ausstieg, folgte 1995 die Reunion von Rainbow. Candice Night war bereits dort auf dem Album Stranger in Us All als Backgroundsängerin zu hören, wie auch auf den darauffolgenden Tourneen von 1995 bis 1997. Ende 1997 beschloss Ritchie Blackmore, die Rainbow-Ära zu beenden und die Renaissance-Band Blackmore’s Night zu gründen. Die Rainbow Reunion erfolgte 2016 und auch der Schlagzeuger und die Backgroundsängerin von Blackmore’s Night sind seitdem neben Blackmore und Night in der Livebesetzung von Rainbow.
Am 5. Oktober 2008 heirateten Ritchie Blackmore und Candice Night in den USA. Das Paar hat zwei Kinder.
Blackmore’s Night spielen an Renaissancemusik orientierte Songs. Als Haupteinfluss dient Ritchie Blackmore die Musik von Tielman Susato und zeitgenössische Werke aus der Verlagssammlung von Pierre Attaingnant.[1] Die traditionell akustische Instrumentierung wird dezent mit modernen Instrumenten ergänzt. Blackmore hat sich vom Riff-betonten Hard-Rock-Spiel abgewandt und spielt seine Gitarren nun hauptsächlich nach klassischer Schule. Vereinzelt spielt er aber auch Deep-Purple- oder Rainbow-Klassiker mit E-Gitarre, wie z. B. Black Night oder Soldier Of Fortune. Der melodiöse Gesang von Candice Night ist mit moderner Folk-Musik vergleichbar. Die Texte lehnen sich an alte Volkslieder oder moderne Folk-Songs an. Die Band spielt live ausschließlich mit historischer Gewandung, oft auch auf Schlössern, Burgen und an anderen historischen Orten. Häufig erscheint das Publikum zu den Konzerten ebenfalls in mittelalterlicher Kleidung. Als Vorgruppe wurde sie dabei häufig von der deutschen Mittelaltermusik-Formation Des Geyers Schwarzer Haufen begleitet. Die Formation war auch die ursprüngliche Inspiration zur Gründung von Blackmore’s Night.
Immer wieder kommt es im Rahmen der Aufnahmen auch zu einer Zusammenarbeit mit anderen namhaften Künstlern, beispielsweise Ian Anderson (Jethro Tull) oder Joe Lynn Turner (ehemals Rainbow und Deep Purple). Ebenso sind auf fast jedem Album der Band und bei Konzerten Coverversionen zu hören; häufig auch von Titeln, die ursprünglich von Blackmore bereits mit anderen Bands aufgenommen wurden. Unter anderem interpretierte Blackmore’s Night Diamonds and Rust von Joan Baez, The Times They Are A-Changin von Bob Dylan, Ralph McTellsStreets of London oder den Rednex-Hit Wish You Were Here. Mit Child in Time, Black Night, Smoke on the Water und Soldier of Fortune (alle von Deep Purple) und Street of Dreams, 16th Century Greensleeves oder Self Portrait (Rainbow) spielen Blackmore’s Night auch Titel der Ex-Bands von Ritchie Blackmore. Des Weiteren gibt es bereits interessante Cover-Versionen von Blackmore’s-Night-Stücken, wie z. B. eine vertextete Version des Songs Memmingen unter dem Namen Tell Me Why[2] von Thomas Pihale’s Rainstorm Project.