Björn CollinderErik Alfred Torbjörn „Björn“ Collinder (* 22. Juli 1894 in Sundsvall; † 20. Mai 1983 in Wien) war ein schwedischer Sprachwissenschaftler und langjähriger Professor für Finnougristik in Uppsala. LebenCollinder war bereits Lizenziat in Nordistik, als er Finnougristik zu studieren begann. Er wurde einer der bedeutendsten Schüler von Karl Bernhard Wiklund. 1929 erwarb er die Venia Legendi in finnougrischer Sprachwissenschaft und wurde Wiklunds Nachfolger als Professor an der Universität Uppsala. SchaffenCollinder war ein wichtiger Vertreter der Samischen Studien in Schweden. Seine zum Teil auf eigener Feldforschung basierenden Arbeiten zum Lule-, Nord- und Südsamischen haben zur besseren Dokumentation und Beschreibung dieser bedrohten Sprachen beigetragen. Besonderes Interesse widmete Collinder der historischen Sprachwissenschaft. Er untersuchte unter anderem germanische Lehnwörter in ostseefinnischen und samischen Sprachen. Bekannt geworden ist er auch für Rekonstruktionen innerhalb des Uralischen sowie mögliche genetischen Beziehungen zum Indogermanischen, Jukagirischen und Altaischen. Die sich teilweise ergänzenden Bände zum uralischen Wortschatz (1955), zur vergleichenden Grammatik der uralischen Sprachen (1957, 1960) und seine Einführung in die Uralistik (1965) stellen bis heute wichtige Hilfsmittel für das Studium der Uralistik dar. Neben seiner produktiven sprachwissenschaftlichen Forschung war Collinder auch als Autor für die große schwedische Enzyklopädie Svensk uppslagsbok,[1] tätig, und er übersetzte poetische Werke aus verschiedenen Sprachen ins Schwedische, darunter Beowulf, Kalevala, die Lieder-Edda und Dramen von William Shakespeare. Collinders bekanntester Schüler Bo Wickman wurde sein Nachfolger als Professor in Uppsala. Auszeichnungen
Collinder wurde ferner in zahlreiche wissenschaftliche Akademien aufgenommen, darunter die Finnische Akademie der Wissenschaften (1941), die Kungliga Vitterhets Historie och Antikvitets Akademien (1943), die Norwegische Akademie der Wissenschaften (1945), die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala (1951) und die Österreichische Akademie der Wissenschaften (1966). Schriften (Auswahl)
Literatur
Einzelnachweise
Weblinks
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