Birk MeinhardtBirk Meinhardt (* 1959 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller und ehemaliger Journalist. LebenMeinhardt wurde in Berlin-Pankow geboren und studierte an der Karl-Marx-Universität Leipzig Journalistik. Er arbeitete zunächst als Sportredakteur. Von 1996 bis 2012 war er Reporter bei der Süddeutschen Zeitung. In jener Zeit erschienen auch seine ersten beiden Romane. 2012 verließ er den Journalismus, seitdem widmet er sich ganz der Literatur. Wie ich meine Zeitung verlorDa die Süddeutsche Zeitung ab 2004 immer wieder einige seiner Texte nicht drucken wollte, da sie angeblich nicht zur grundsätzlichen Haltung der Zeitung passten, verließ Meinhardt 2012 die SZ. Über diese Trennung veröffentlichte er 2020 das Buch Wie ich meine Zeitung verlor: Ein Jahrebuch. Darin kritisiert er den aus seiner Sicht einseitigen Journalismus.[1] Wolfgang Krach, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, bezeichnete die Darstellung Meinhardts als irreführend.[2] Harald Martenstein stellte in der Wochenzeitung Die Zeit den Journalismus Meinhardts jenem von Claas Relotius gegenüber: „Während Claas Relotius mit erfundenen, aber politisch erwünschten Geschichten zum Superstar der Reportage aufstieg, schrieb Meinhardt dicke Romane.“ Martenstein fand jede der unterdrückten Reportagen Meinhardts, die im Buch abgedruckt sind, „besser als jeden Satz von Relotius, den ich kenne“.[3] Sabine Rennefanz von der Berliner Zeitung schrieb, Meinhardts „Kränkung“ habe mehr damit zu tun, „wie sich die Medienbranche in den vergangenen 20 Jahren gewandelt hat, als mit Meinungsdiktatur.“ Meinhardts Erfahrungen seien eine Zeitreise in eine Zeitungswelt, die es so nicht mehr gebe und die er selbst auch nicht habe erleben können. „Früher waren Reporter die Stars der Zeitungen, heute sind Manager und Autoren, die schnell Meinungen auf den Punkt bringen können, wichtiger. Meinhardt ist kein Turbo-Schreiber. Er ist ein Einzelkämpfer, ringt um jedes Wort. Das hält heute nur den Betrieb auf.“ Rennefanz vermisst Meinhardts Reflexion der eigenen Rolle „oder auch eine zweite Ebene, die die Heimatlosigkeit der Ostdeutschen in den Medien beschreibt.“ Alles drehe sich um die „Kränkung eines älteren weißen Mannes.“[4] Knut Cordsen sprach im Bayerischen Rundfunk von einem „klugen kleinen Buch, das nie selbstgerecht anklagt, sondern selbstkritisch ist“. Man täte gut daran, es „nicht als Abrechnung zu lesen, sondern als Appell an uns alle“.[5] Ehrungen und Auszeichnungen
Werke
Weblinks
Einzelnachweise
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