Biopunk (Kofferwort aus der griechischen Vorsilbe bio für „Leben“ und Punk) beschreibt eine Subkultur und bedient sich hauptsächlich Elementen des Cyberpunks. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Biotechnologie und Genmanipulation sowie damit verbundener Landwirtschaft, bis hin zur Genmanipulation des Menschen selbst. Im Gegensatz zu ähnlichen Subkulturen ist Biopunk in einer nahen Zukunft situiert, wobei die möglichen Konsequenzen durch die Veränderung der DNA durchgespielt werden und futuristische Aspekte der Kommunikationsinfrastruktur in den Hintergrund rücken.[1]
Inhaltlich finden sich auch deutliche Überschneidungen zum Body Horror, einem Filmgenre, bei dem der Schrecken, der mit unerwünschten körperlichen Veränderungen einhergeht, eine wichtige Rolle spielt. Außerdem haben die Themen Cyberware, Körpertausch und (teilweiser oder vollständiger) Körperersatz Schnittmengen mit dem Biopunk.
Post-apokalyptische Zustände, wie sie z. B. nach einem Atomkrieg oder einem Super-GAU auftreten, zählen dagegen eher zum Cyberpunk-Subgenre Atompunk. Die Übergänge können jedoch freilich fließend sein.
Mode und Kleidung
Zukunftsforscher versuchen mit Hilfe der Biologie die Möglichkeiten unserer Körper zu erweitern und zu modifizieren – und das alles dank Fortschritten in Nanotechnologie, biologischen Materialien und Gentechnik. Zu diesen Modifikationen gehören u. a. künstliche (bzw. elektronische) Haut. Eine Ausstellung hat es sich in diesem Kontext zum Ziel gemacht, alle Limits des menschlichen Körpers zu hinterfragen und sich mit „Bio-Hacking“ in Fashion und Kunst auseinanderzusetzen.[5]
Typisches, optisches Erkennungsmerkmal des Biopunk sind außerdem Atemschutzmasken und sonstige Schutzkleidung. Oft wird auch Kleidung getragen, die einen biologisch veränderten Organismus oder einen durch einen Virus oder Genfehler entstandenen Zombie suggerieren soll. Dabei tritt häufig das internationale Symbol für biologische und chemischen Gefahren auf.[6]
Rezeption in Literatur, Film und Computerspielen
Biopunk taucht in zahlreichen Büchern, Filmen und Computerspielen auf. In der folgenden Liste werden einige Beispiele aufgeführt:
Als prominenter Vertreter des Subgenres, setzt sich der Film Gattaca mit einigen ethischen Fragen so differenziert auseinander, dass er an der University of Toronto begleitend zur Einführung in den Themenbereich Biopunk, Bioethik und die Wissenschaft der Genmanipulation gezeigt und anschließend von Wissenschaftlern und Studierenden diskutiert wird.[17]
↑ abDaniel Moore: Review: Automata. In: NeonDystopia. 29. Januar 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2019; abgerufen am 17. September 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neondystopia.com
↑Acherontia Styx: Antiviral 2012. In: Mean Goblin Magazine. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juli 2014; abgerufen am 17. September 2016.