Bienengarten
Der Bienengarten (auch: „Bienengarten mit belebten Skulpturen“) ist eine landschaftsarchitektonische Installation der Künstlerin Jeanette Zippel auf dem Wartberggelände in Stuttgart. In der Lichtung eines Waldstücks sind in einem runden Areal von ca. 16 m Durchmesser sechs figurenförmige Skulpturen aus Naturmaterialien installiert. Sie bieten Wild- und Honigbienen eine Behausung. „Der choreographische Aufbau“ des Kieswegs, der den Garten in der Mitte durchschneidet, „erinnert an die Kommunikationsform der Bienen, den Schwänzeltanz“.[1] Die Pflanzenfelder wurden ausschließlich mit Bienennährpflanzen besetzt, die sich hier frei entfalten dürfen und daher teilweise auch die Skulpturen umwuchern. Der „Bienengarten“ ist eine der „Kunststationen“, die zur Internationalen Gartenbauausstellung 1993 (IGA '93) in der Parklandschaft des Grünen U in Stuttgart errichtet wurden und nach der Ausstellung erhalten blieben. Hinweis: Ziffern in Klammern, z. B. (12), verweisen auf die entsprechenden Nummern im Plan des Wartberggeländes. LageDie Kunststation „Bienengarten“ (1) liegt zwischen Stresemannstraße und Gunterstraße am St.-Helens-Weg (17). BeschreibungBelebte SkulpturenIn jedem der beiden Pflanzenfelder sind drei Skulpturen aufgestellt, zu denen sich Jeanette Zippel durch schlesische Figurenstöcke und die Bannkörbe in der Lüneburger Heide anregen ließ (siehe Konzept). Die sich in der Mitte verjüngenden, über zwei Meter hohen Rundplastiken bestehen aus zwei spindelförmigen Teilen, „einem bienenähnlichen Unterkörper und [einem] menschlichen Oberkörper“, und stellen „einen kulturhistorischen Bezug zur Artemis, der Fruchtbarkeits- und Schutzgöttin der Bienen dar“.[3] Ursprünglich waren zwei Skulpturen aus dunklem, geschichtetem Eichenholz und eine Skulptur aus genähtem Roggenstroh für Honigbienen aufgestellt. Die gefäßartigen Innenräume waren für 6 Bienenvölker angelegt, die darin einen Naturwabenbau errichten konnten. Im Laufe der Zeit wurden zwei dieser Skulpturen durch weitere Wildbienenskulpturen aus Sandstein ersetzt. Eine Eichenholzskulptur für Honigbienen blieb erhalten. Alle anderen Skulpturen sind für unterschiedliche Wildbienen gedacht.[4] Einer der Wildbienenstöcke ist aus Lehm und Weidengeflecht geformt, einer ist auch aus Eichenholz und einer ist aus Rundlochklinkern mit eingesteckten Bambusstäben. Durch den Einsatz von Naturmaterialien will die Künstlerin einen direkten Bezug zu den natürlichen Lebensräumen des Bienenvolks herstellen.[5] ZustandDer Bienengarten mit belebten Skulpturen wurde nach aufwendiger Instandsetzung im Mai 2019 wiedereröffnet. KonzeptJeanette Zippel legte ihrer Installation folgende Überlegungen zu Grunde:[6]
Siehe auchEin weiterer Bienengarten mit einer Wildbienenskulptur aus Eichenholz befindet sich im Patientengarten des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart. Siehe: Robert-Bosch-Krankenhaus, Jeanette Zippel: Bienengarten. Insgesamt existieren in der Zwischenzeit 8 Daueranlagen mit belebten Skulpturen für Bienen weltweit. Seit 2017 Nördlingen | Stadt Nördlingen | Wildbienenskulptur aus Sandstein Seit 2014 Esslingen | K&K Entenmann | Wildbienenskulptur aus Eichenholz2013Glonn | Hermannsdorfer Landwerkstätten | Wildbienenskulpturen aus Eichenholz Seit 2012 Freiburg | Außenanlage des Wohngebäudes Siedlungswerk und Servicehaus Rieselfeld, Ring der Körperbehinderten | Wildbienenskulptur aus Eichenholz Seit 2006 Heidenheim | Landesgartenschau | Bienengarten mit belebten Skulpturen Seit 2001 Bozen, Südtirol | Skulpturengarten Nicolussi | Wildbienenskulptur aus Sandstein Seit 2000 Stuttgart | Patientengarten Robert-Bosch-Krankenhaus | Bienengarten mit belebter Skulptur Seit 1998Teneriffa, Kanarische Inseln | Artlantis-Mariposa | Bienengarten mit belebten Skulpturen Seit 1994 Glonn | Hermannsdorfer Landwerkstätten | Bienengarten mit belebten Skulpturen Seit 1993 Stuttgart | Internationale Gartenbauausstellung | Bienengarten mit belebten Skulpturen Literatur
WeblinksCommons: Bienengarten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 48° 48′ 22,7″ N, 9° 10′ 35,3″ O |