Klappert war anschließend von 1970 bis 1974 Assistent an der Universität Göttingen und habilitierte sich 1974 im Fachbereich Systematische Theologie über „Gesetz und Evangelium bei Martin Luther und Karl Barth“. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung 2004 war er Professor für Systematische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Von 1978 bis 1984 leitete Klappert außerdem den biblisch-sozialen Arbeitskreis der reformierten Gemeinde Wuppertal-Elberfeld-Ost.
Forschungsschwerpunkte
Klappert war in verschiedenen theologischen Arbeitsfeldern tätig:[1]
Seine theologische Arbeit widmet sich zum einen der Vermittlung von Bibelexegese und Systematik, zum anderen der Verhältnisbestimmung von Theologen der Reformationszeit zu Karl Barth.
Klapperts Dissertation trägt den Titel Die Auferweckung des Gekreuzigten. In dieser Arbeit zeichnete Klappert Barths Kreuzestheologie im Gespräch mit Friedrich Gogarten, Rudolf Bultmann und anderen am menschlichen Existenzverständnis orientierten Theologen nach. In dem Sammelband Diskussion um Kreuz und Auferstehung trug er wichtige Aufsätze aus der theologischen Debatte von 1945 bis 1965 in kommentierter Form zusammen. Er suchte auch das Gespräch mit Gerd Lüdemann über das Verständnis der Auferstehung.
Bekannt ist Klappert besonders durch sein Engagement zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden. Wesentlich waren dabei auch Freundschaften mit Heinz Kremers und Rabbiner Yehuda Aschkenasy. Dies hat sich im Rheinischen Synodalbeschluss von 1980 niedergeschlagen. Er ist Herausgeber der Schriften von Leo Baeck und Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Klappert versteht sich als „Theologe nach Auschwitz“, vertritt aber im Unterschied zu US-amerikanischer Holocaust-Theologie keine Reinterpretation der ganzen Bibel von der Shoa her, sondern hält am Vorrang der Selbstoffenbarung Gottes in Israels biblischer Heilsgeschichte fest.[3]
Im Nahost-Konflikt bedenkt Klappert die Lage der Palästinenser ebenso mit. 2016 rief er zum Boykott von Waren aus besetzten Palästinenser-Gebieten auf. Er befürwortet eine Konföderations-Lösung: Ähnlich wie in Deutschland sollte es verschiedene Landesregierungen für die Israelis und die Palästinenser innerhalb eines Staatenverbunds einer säkularen Demokratie geben. Dagegen hält er die Zwei-Staaten-Lösung für kaum umsetzbar.[4]
seit 1980: Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wuppertal
1980–1986: Rheinische Initiative Freiheit für Südafrika und Namibia;
1991–2000: Kommission Juden und Christen der Evangelischen Kirche in Deutschland;
seit 2015: Hans-Joachim Iwand-Gesellschaft mit Sitz in Beienrode;
Gesellschaft für Evangelische Theologie;
bis 2016: Wissenschaftlicher Beirat der Archiv- und Museumsstiftung der Vereinten Evangelischen Mission in Wuppertal (VEM/UIM)
Ehrungen
Hören und Fragen in der Schule des NAMENS. Mit der Tradition zum Aufbruch. Festschrift für Bertold Klappert zum 60. Geburtstag. Herausgeber: Jochen Denker, Jonas Marquardt und Borgi Winkler-Rohlfing, Neukirchener, Neukirchen-Vluyn 1999, ISBN 978-3-7887-1774-2
2019: Der NAME Gottes und die Zukunft Abrahams. Texte zum Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam
2001: Aus der Umkehr leben (Mitautor)
2000: Miterben der Verheißung
1996 bis 2003: Leo Baeck Werke (Herausgeber; 6 Bände)
1994: Versöhnung und Befreiung. Versuche, Karl Barth kontextuell zu verstehen
1992: Jesusbekenntnis und Christusnachfolge (Mitautor)
1989: Tut um Gottes Willen Etwas Tapferes! Karl Immer im Kirchenkampf (Mitautor)
1988: Bekennende Kirche in ökumenischer Verantwortung
1983: Schritte zum Frieden. Theologische Texte zu Frieden und Abrüstung (Mitherausgeber)
1980: Umkehr und Erneuerung. Erläuterungen zum Synodalbeschluß der rheinischen Landessynode 1980. „Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“ (Herausgeber)
1979: Recht auf Arbeit, Sinn der Arbeit (Mitautor)
1976: Promissio und Bund. Gesetz und Evangelium bei Luther und Barth
1974: Die Auferweckung des Gekreuzigten. Der Ansatz der Christologie Karl Barths im Zusammenhang der Christologie der Gegenwart
1969: Das Ungewöhnliche – Wunder im Blick von Naturwissenschaft, Theologie und Gemeinde (Mitautor)
1967: Diskussion um Kreuz und Auferstehung. Zur gegenwärtigen Auseinandersetzung in Theologie und Gemeinde (Herausgeber)