Hartmann stammte aus einer Künstlerfamilie. Auch sein Vater Heinrich Hartmann (1868–1937) und sein Bruder Hubert Hartmann (1915–2006) waren Bildhauer. Nach einer Bildhauerausbildung in Wiedenbrück von 1920 bis 1924 arbeitete Bernd Hartmann zunächst in Kleve, Osnabrück und Düsseldorf. Von 1927 bis 1935 studierte er in München, es folgten Professuren in Münster und München.[1] I
In der Zeit des Nationalsozialismus war Hartmann Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an 10 Ausstellung sicher belegt[2], darunter von 1937 bis 1944 mit insgesamt 20 Arbeiten an der Großen Deutschen Kunstausstellung im Münchner Haus der Deutschen Kunst. Viele seiner Werke aus dieser Zeit zählen zur nationalsozialistischen Propagandakunst, so die beiden von Adolf Hitler erworbenen Statuen „Minenstecher“ (1940, Kaufpreis 5.900 RM) und „Schütze“ (1941, Kaufpreis 14.000 RM) sowie die von Otto Georg Schulze-Anné (1941–45 Kreisleiter des Landkreises Samter im besetzten Polen) erstandene Statue „Aufstürmender Grenadier“ (1943, Kaufpreis 18.000 RM).[3] Arbeiten des Künstlers fanden wiederholt Würdigung durch die nationalsozialistische Propagandapresse.[4][5][6][7]
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Bernd Hartmann in Lintel (ab 1970: Ortsteil von Rheda-Wiedenbrück) und widmete sich überwiegend kirchlicher Kunst.[8] 1956 heiratete er die Künstlerin Ima Rochelle. Bernd Hartmann starb 1972. In Rheda-Wiedenbrück wurde nach ihm die Straße an seinem ehemaligen Wohnhaus benannt.[9][10] Überdies wurde eine von seiner Ehefrau angefertigte Büste des Bildhauers in einer öffentlichen Grünanlage der Stadt aufgestellt.[11]
Werk (Auswahl)
Kriegerdenkmal in Greffen (1938, Neuguss 1966).[12]
Pflasterer (Große Deutsche Kunstausstellung 1939).[13]
Porträt Professor Georg Buchner. (Große Deutsche Kunstausstellung 1939).[14]
Minenstecher (Große Deutsche Kunstausstellung 1940).[15]
Schütze (Große Deutsche Kunstausstellung 1941).[16]
Spähtrupp (Große Deutsche Kunstausstellung 1942).[17]
Oberstleutnant Dr. Egid Gehring (Große Deutsche Kunstausstellung 1942).[18]
↑Helmut Ebert: Lexikon der Bildenden und Gestaltenden Künstlerinnen und Künstler in Westfalen-Lippe. Münster: Aschendorff 2001. S. 219.
↑Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000; S. 446, passim