Die Bergbahnen Rinerhorn AG ist ein Schweizer Tourismusunternehmen und Betreiber mehrerer Seilbahnen auf Im Gebiet Nüllischgrat-Rinerhorn-Hubel in Davos. Außerdem werden die Restaurants Jatzmeder, Blockhuus, Spina, Hubelhütte und mehrere Bars unterhalten. Auch der Campingplatz Rinerlodge sowie die Unterkünfte Maxon Pavillon, Rinerlodge und das Berghostel Rinerhorn gehören zum Unternehmen.
In den 1950ern kam es zu ersten Initiativen, welche dem hinteren Teil des Davoser Tals eine touristische Perspektive geben wollten. Zwei Gruppen reichten ein Konzessionsgesuch ein, eine für die Erschließung des Gebietes oberhalb der Stafelalp in Richtung Tiejer Flue und Chörbschorn, die andere für die Erschließung des Rinerhorns/Nüllischgrates. Das BAV erteilte letztendlich der Erschließung des Rinerhorns eine Konzession, aus Gründen des Denkmalschutzes (Frauenkirche, Stafelalp) und der Schneesicherheit. Am 11. Januar 1963 wurde eine Konzession für eine LuftseilbahnGlaris-Rinerhorn-Nüllischgrat erteilt. Da es Finanzierungsprobleme gab, und um einen Verfall der Konzession nicht zu riskieren musste umgeplant werden. Man entschloss sich statt der Luftseilbahn einen Sessellift zur Jatzmeder zu bauen. Im Sommer 1969 wurde mit dem Bau des Sesselliftes von Davos Glaris als Zubringer begonnen, außerdem wurde der Doppelskilift Juonli gebaut, sowie das Bergrestaurant Jatzmeder. Die Eröffnung des neuen Skigebietes folgte am 16. Dezember 1969. Im Jahr 1971 folgte der Bau des SkiliftNülli. Alle drei Seilbahnen wurden von der Firma Habegger gebaut. 1981 wurde der SchleppliftTrainer von der Firma Oehler aufgestellt, welcher gebraucht von dem Skigebiet Parsenn übernommen wurde. 1982 erfolgte mit dem Bau des Schlepplifts Hubel durch Habegger die bis heute letzte Erweiterung des Skigebietes. 1987 wurde schließlich die Sesselbahn Glaris-Jatzmeder durch eine leistungsstärkere kuppelbare Gondelbahn von der Firma Garaventa ersetzt.[2]
In den 1990er Jahren gerieten die Bergbahnen Rinerhorn in finanzielle Schwierigkeiten. Als sie 1996 kurz vor dem Konkurs standen, übernahmen die Davos-Parsenn-Bahnen AG eine Mehrheitsbeteiligung von 56,94 % an den Bergbahnen Rinerhorn.[3] Diese Beteiligung kam an die Davos Klosters Bergbahnen, in welche die Davos-Parsenn-Bahnen 2003 aufgingen. In den 2010ern und 2020ern erfolgte ein schrittweise Ausbau der technischen Beschneiung.
Jahr
Ereignis
1963
Die Konzession für die Erschliessung des Gebietes Rinerhorn/Nüllischgrat wird erteilt.
1969
Gründung der Gesellschaft. Bau des Doppelskilifts Juonli und der Zubringersesselbahn durch die Firma Habegger, sowie des Bergrestaurants nach einer nur achtmonatigen Bauzeit. Das Skigebiet wird am 16.12 feierlich eröffnet.
1971
Bau des Doppelskilifts Nülli und Erweiterung des Bergrestaurants um rund 250 Sitzplätze.
1972
Brand an der Bergstation des Nülliskiliftes.
1975
Der Skilift Palüda wird von den Parsennbahnen übernommen und als Skilift Trainer auf der Juonlimeder aufgestellt. Erweiterung der Terrasse des Restaurant Jatzmeder.
1977
Neubau der Talabfahrt Brand.
1974–1979
Die Skilifte Juonli und Nülli werden mit Langbügeln ausgestattet.
Neubau einer kuppelbaren Gondelbahn durch die Firma Garaventa als Zubringer. Abbruch der Sesselbahn.
1988
Brand in der Talstation des Skilift Nülli.
1990
Neubau des Skiliftes Nülli, auf bestehendem Unterbau des alten Liftes.
1993
Neubau der Hubelhütte mit 70 Innen- und 120 Aussensitzplätzen.
1996
Das Unternehmen steht nach mehreren schneearmen Wintern kurz vor dem Konkurs. Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung von 56,94 % durch die Davos-Parsenn-Bahnen AG.
2003
Fusion der Davos-Parsenn-Bahnen-AG mit zwei weiteren Bergbahnunternehmen zu den Davos Klosters Bergbahnen AG, die Bergbahnen Rinerhorn werden seitdem als dessen Tochterunternehmen geführt.
2011
Planungen für einen kuppelbaren Vierersessellift als Ersatz des Juonliliftes finden statt, werden aber nie umgesetzt.[4]
2012
Beschneiung der Talabfahrt, sowie der Piste am Trainerlift und der Verbindungspiste Nülli-Juonli.[5]
2013
Auf der Talabfahrt wird erstmals Nachtskifahren und Nachtschlittenfahren angeboten.[6]
2021
Neubau eines Speichersees unterhalb des Skilifts Nülli mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Kubikmetern. Beschneiungsinfrastruktur wird auf der Juonlimeder, sowie an der Verbindungspiste zwischen Juonli und Hubel installiert. Dabei wird das Wasser des Rieberbach und Leidbach genutzt.[7]
2022
Nutzung der Beschneiungsinfrastruktur für den Bau eines Kleinwasserkraftwerkes mit einer Leistung von 1,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.[8]
2023–2027
Umfangreiche Sanierung der Gondelbahn mit Revision der Mechanik und Elektronik und Erneuerung der Kabinen.[9]
Mittelfristig wird die Verbindung des Skigebiets des Rinerhorn mit dem des Jakobshorn angestrebt. In der Diskussion sind eine Pendelbahn, welche das Sertigtal überspannt, oder eine Verbindungsvariante durch das Sertigtal mit zusätzlichen Abfahrtsmöglichkeiten, wobei Talstationen im Bereich Mühle oder Gämpi möglich wären.[10]