Beaumont-de-Lomagne
Beaumont-de-Lomagne [okzitanisch Bèumont de Lomanha) ist eine französische Gemeinde (commune) mit knapp 4000 Einwohnern im Département Tarn-et-Garonne in der Region Okzitanien (ehemals Midi-Pyrénées). ] (Lage und KlimaBeaumont-de-Lomagne liegt in einer Talsenke am Fluss Gimone in einer Höhe von rund 135 m. Die Großstadt Toulouse ist ca. 58 km (Fahrtstrecke) in südöstlicher Richtung entfernt; bis zur nordöstlich gelegenen Stadt Montauban sind es etwa 40 km. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 550 bis 650 mm/Jahr) fällt überwiegend in den Wintermonaten. Bevölkerungsentwicklung
Der Bevölkerungsrückgang des Ortes seit Beginn des 20. Jahrhunderts beruht im Wesentlichen auf der Mechanisierung der Landwirtschaft und der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Landflucht“). WirtschaftGegen Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit spielte der Anbau von Färberwaid (pastel) eine bedeutende Rolle. Die auf Weizen-, Mais- und Knoblauchanbau basierende Landwirtschaft der Lomagne – seit den 1970er Jahren sind auch Bohnen, Erbsen etc. hinzugekommen – bietet seit Jahrhunderten die ökonomische Basis für das Wirtschaftsleben der Stadt, die mit Handwerk, Handel und Dienstleistungen aller Art aufwartet. Auch Weinbau wird wieder betrieben; die auf dem Gemeindegebiet produzierten Weine werden über die Appellationen Comté Tolosan und Saint-Sardos vermarktet. GeschichteAus erhaltenen mittelalterlichen Urkunden geht hervor, dass es an dieser Stelle im bereits im 11. und 12. Jahrhundert eine kleine Ortschaft mitsamt einer Kirche gegeben haben muss. Das heutige Beaumont-de-Lomagne wurde um 1278 vom nur wenige Kilometer entfernt gelegenen, aber in der Zeit der Französischen Revolution zerstörten Zisterzienserkloster Grandselve als Bastide gegründet. Die Gründungen des 30 km südöstlich gelegenen Klosters und der Bastide von Grenade im Jahr 1290 gehen ebenfalls auf Initiativen von Grandselve zurück. Beide Orte wurden in einer Coregentschaft (paréage) vom Abt des Klosters und von einem Seneschall des Königs regiert. Während des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) wurde Beaumont von den Engländern eingenommen (1345), aber fünf Jahre später wieder befreit. Ende des 14. Jahrhunderts wütete eine Pestepidemie und raffte über 500 Menschen dahin. Dennoch blühte der Ort immer wieder auf. In der Zeit der Hugenottenkriege (1562–1598) blieb Beaumont eine katholische Stadt inmitten von protestantischen Gemeinden (z. B. Montauban). Im Jahr 1577 verkaufte der französische König Heinrich III. die Stadt an Heinrich von Navarra, den späteren König Heinrich IV.; dieser war damals noch Protestant und ein protestantischer Heerhaufe richtete ein Massaker an der fast ausschließlich katholischen Bevölkerung von Beaumont an. Im Jahre 1580 kam eine arbeitslose Söldnerschar aus Montauban, besetzte die Stadt zwei Monate lang und richtete großen wirtschaftlichen Schaden an. In den 1630er Jahren belagerte König Ludwig XIII. einige Städte im Süden Frankreichs, darunter auch Beaumont, welches im Jahre 1639 an einen der mächtigsten Männer Frankreichs verkauft wurde – Louis II. de Bourbon, prince de Condé. Nach weiteren innenpolitischen Auseinandersetzungen, die Beaumont die enorme Geldbuße von 15.000 Livres kosteten, und einer erneuten Pestepidemie hatte Beaumont Anfang des 18. Jahrhunderts nur noch 2400 Einwohner. Sehenswürdigkeiten
Umgebung
Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Beaumont-de-Lomagne – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
|