BaumdiagnoseIn Abgrenzung zur einfachen Baumkontrolle ist die Baumdiagnose (auch Baumuntersuchung, Baumgutachten) die eingehende Untersuchung eines Baumes durch einen Sachverständigen auf mögliche Schäden, die die Bruch- oder Standsicherheit des Baumes beeinträchtigen können. Zentrales Thema der eingehenden Untersuchung ist die Überprüfung, ob der vorliegende Baum mit seinen Schäden den spezifischen Bedingungen am Standort standhalten kann. Dafür wurden in Deutschland zwei unterschiedliche Verfahren entwickelt, die in starker Konkurrenz zueinander stehen. Beide Verfahren beginnen die Untersuchung mit einer optischen Inaugenscheinnahme des Baumes. Dabei werden Schadsymptome am Baum und Baumumfeld gesucht, die auf eine Beeinträchtigung der Stand- und Bruchsicherheit hindeuten. Der Hauptunterschied liegt in der Methodik, wie die Frage nach der Stand- und Bruchsicherheit beantwortet wird: 1. Statisch integrierte Abschätzung kurz SIA 2. Visual Tree Assessment, kurz VTA UntersuchungsmethodeWerner Koch hatte sich die Visual Tree Assessment-Lehre (kurz VTA) zu eigen gemacht und somit wurde sie auch in seinem Sinn in seine Schrift „Aktualisierte Gehölzwerttabellen“ – Standardliteratur der Gehölzwertermittlung – mit aufgenommen. Die VTA-Methode ist eine weltweit verbreitete und rechtlich akzeptierte Methode zur Baumkontrolle. Sie interpretiert die Körpersprache der Bäume, hilft deren Warnsignale zu deuten, Defekte zu bestätigen und zu vermessen und dies alles mit Versagenskriterien zu bewerten. VTA hilft, nur scheinbar gefährliche Bäume von wirklich gefährlichen zu unterscheiden und somit sichere Bäume zu erhalten. Weiterhin eignet sie sich, bei Baumunfällen unbegründete Schadenersatzansprüche abzuwehren und begründete Schadenersatzansprüche durchzusetzen. VTA soll daher auch ein Beitrag zum Rechtsfrieden sein. UntersuchungsschritteDie VTA-Methode erfolgt in Teilschritten: Grundlage der VTA-Methode ist das Axiom der konstanten Spannung. Das Axiom der konstanten Spannung erklärt als Regel von der gerechten Lastverteilung die Bildung von Defektsymptomen am Baum als Reparaturanbaute. In der VDI-Richtlinie 6224 von 2012, Verein Deutscher Ingenieure, "Bionische Optimierung" werden Optimierungsmethoden auf Basis des Axioms konstanter Spannung, empfohlen, Optimierungen nach den Regeln der Natur. Solche Richtlinien des VDI reifen in langen Beratungs- und Prüfungsverfahren. Die Schritte:
Die Versagenskriterien wurden durch Feldstudien abgesichert und von höchster Stelle als wissenschaftlich korrekt bewertet. VTA ist Stand der Technik. Siehe auch Agrar- und Umweltrecht 6/2012, S. 208–210 Die VTA basiert auf abgesicherten Forschungsergebnissen und ist von der Wissenschaft für die Praxis bestimmt. Die Methode wird weltweit in 57 Ländern der Erde angewendet. Die Europäische Normenkonferenz hat VTA als die effektivste Methode in ihrer DIN vorgeschrieben: Kletterwaldnorm DIN EN 15567 März 2008. VTA sei überzeugend logisch, praktisch und direkt der Natur entnommen. AnmerkungenEs gibt noch weitere Methoden und Meinungen, die mit Werner Koch jedoch nicht in Einklang stehen. Aber natürlich auch angeführt werden können. So wurde noch Folgendes vermerkt. Reicht eine rein visuelle Baumdiagnose nicht aus, müssen Messgeräte zur Feststellung des Baumzustands eingesetzt werden. Verwendete man früher beispielsweise Endoskopie oder Bohrspanentnahme, sind diese verletzenden Methoden in den letzten Jahren zunehmend durch weniger invasive Geräte ersetzt worden (Bohrwiderstandsmessung, Schalltomographie (z. B. Arbotom, Arborsonic 3D oder PICUS Schalltomograph), im wissenschaftlichen Bereich auch Tomografie mit Strahlenquellen oder elektrischem Widerstand). Fachleute können so Informationen über die Stabilität des Baumes ableiten. Ein wichtiger Parameter ist die verbleibende Restwandstärke eines Baumstammes. Zahlreiche Bäume sind allerdings noch mit geringer Restwandstärke ausreichend bruchsicher. Ein weiteres Verfahren ist der Zugversuch, mit dem die Elastizität des Holzes und die Verankerungskraft des Baumes ermittelt und unter Einbeziehung des Windwiderstandes der Krone die Bruchsicherheit und die Standsicherheit des Baumes geschätzt werden. Baumuntersuchung im Rahmen der VerkehrssicherheitBäume stehen entlang von Straßen und in Parkanlagen. In verkehrsexponierten Bereichen, muss ihre Verkehrssicherheit regelmäßig durch Inaugenscheinnahme ohne Geräte kontrolliert werden (Baumkontrolle). Allerdings reicht hier manchmal die visuelle Kontrolle des Baumes nicht aus. Verschiedene Messgeräte und Methoden ergänzen bei der Baumuntersuchung die Befunde der Baumkontrolle. Die Messungen sollen fallspezifisch und problembezogen erfolgen, um Informationen über das Schadensausmaß, die Restwandstärke, die Materialeigenschaften usw. des Baumes möglich werden. Die Mess- und Prüfgeräte helfen, innere Schäden in Bäumen zu erkennen und zu lokalisieren, die von außen oft unsichtbar bleiben. Mess- und Prüfgeräte zur Defektvermessung
Literatur
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