Basketball Champions League 2016/17
Die Basketball Champions League 2016/17 war die Premierensaison der Basketball Champions League. Der Wettbewerb hat keinen unmittelbaren Vorgänger und knüpft am ehesten an die ehemalige FIBA Suproleague an. Den Titel gewann Iberostar Teneriffa aus Spanien. Vorgeschichte zur Premierensaison und BedeutungNachdem nach ursprünglichen Planungen die FIBA Europa einen gemeinsamen Wettbewerb mit den Euroleague-Teilhabern in der Euroleague Commercial Assets (ECA) anstrebte,[1] setzte nach deren Widerstand[2] ein Tauziehen und Konkurrenzkampf um Wettbewerbsteilnehmer mit dem Eurocup ein, der durch von der FIBA initiierte Sanktionsdrohungen der nationalen Verbände für Klubs der höchsten nationalen Spielklassen eskalierte.[3][4][5] Nach den ursprünglichen Planungen sollte die Premierensaison mit 32 teilnehmenden Mannschaften in der Hauptrunde stattfinden, für die eine Auslosung im Juli 2016 stattfand.[6] Nachdem die Sanktionen nationaler Verbände zum Rückzug diverser Klubs aus dem EuroCup 2016/17 geführt hatte, änderte die FIBA den bereits gewählten Modus ab und richtete eine weitere, fünfte Hauptrundengruppe ein. Neben den Eurocup-Dropouts AEK Athen, KK Partizan Belgrad, Stelmet Zielona Góra erhielten die vorgesehenen Qualifikanten Banco di Sardegna Sassari, Beşiktaş Sompo Japan, MHP Riesen Ludwigsburg, Proximus Spirou Charleroi und Szolnoki Olaj KK direkt ein Startrecht in der Hauptrunde, so dass sich die Zahl der Qualifikanten auf 20 reduzierte, die sich neben 32 gesetzten Mannschaften um weiter acht vorgesehene Startplätze für die Qualifikationssieger streiten. Von den beiden Europapokalwettbewerben der FIBA ist die Basketball Champions League deutlich vorrangig gegenüber dem FIBA Europe Cup anzusehen. Im gesamteuropäischen Vergleich ist die Bedeutung des Wettbewerbs jedoch nicht eindeutig. Während diverse nationale Meister aus Süd- und Osteuropa sowie Deutschland startberechtigt in der Euroleague sind, konnte die FIBA letztlich auch nationale Champions aus Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Frankreich, Israel, den Niederlanden, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, der Ukraine, Belarus und Zypern für ihren Wettbewerb gewinnen. Damit scheint auch die Namensgebung nicht komplett ungerechtfertigt, denn es gehören mehr nationale Meister dem FIBA-Wettbewerb an, als in den europäischen Wettbewerben der ECA spielen, doch die spielstärkeren Mannschaften werden weiter in deren Wettbewerben vermutet.[7] Die Vormachtstellung der EuroLeague ist dabei unumstritten. Umstritten jedoch ist, welcher der beiden Wettbewerbe, EuroCup oder Basketball Champions League, hinter der EuroLeague der zweitwichtigste in der Saison 2016/17 ist. Zwar sind im EuroCup viele renommierte Mannschaften aus den wichtigsten europäischen Ligen sowie ehemalige langjährige EuroLeague-Teilnehmer vertreten, jedoch nimmt kein einziger nationaler Meister teil, hingegen sind in der Champions League 16 Meister dabei. Ein Faktor, der für die Basketball Champions League und gegen den EuroCup spricht ist die Vielfalt an Ländern, aus denen die teilnehmenden Vereine stammen. Während im EuroCup Vereine aus nur neun verschiedenen Nationen teilnehmen, sind es in der Champions League 31 verschiedene Nationen. Dies bedeutet wiederum eine höhere Leistungsdichte im EuroCup. ModusNach der Aufstockung der Teilnehmerzahl auf 40 Mannschaften in fünf Hauptrundengruppen wurde der Modus noch einmal beinahe komplett überarbeitet. An der ersten Qualifikationsrunde nehmen 16 Mannschaften teil, die im K.-o.-System in Hin- und Rückspiel acht Teilnehmer an der zweiten Qualifikationsrunde ermitteln. Vier Sieger haben ein Freilos in der zweiten Runde, während die anderen vier Sieger auf vier weitere Qualifikanten treffen und vier weitere Gewinner der zweiten Qualifikationsrunde in Addition von Hin- und Rückspiel ermitteln. Die insgesamt acht Sieger der zweiten Qualifikationsrunde werden auf die ersten vier Hauptrundengruppen verteilt. In der Hauptrunde existieren sechs gesetzte Mannschaften pro Hauptrundengruppe bis auf die fünfte Hauptrundengruppe, der acht gesetzte Mannschaften angehören. Inklusive der acht Qualifikationssieger spielen je acht Mannschaften pro Hauptrundengruppe, so dass sich in fünf Hauptrundengruppen insgesamt 40 Teilnehmer an der Hauptrunde ergeben. In den jeweiligen Hauptrundengruppen wird ein Rundenturnier ausgespielt, in der jede Mannschaft je einmal ein Hin- und Rückspiel gegen jeden anderen Gruppenteilnehmer spielt. Die Ergebnisse ergeben pro Gruppe ein Ranking, in der die Tabellenersten sicher für ein Achtelfinal-Play-off aus Hin- und Rückspiel qualifiziert sind. Zudem sind die drei besten Tabellenzweiten in einem gruppenübergreifenden Ranking sicher für das Achtelfinale qualifiziert. Die anderen beiden Tabellenzweiten, die Tabellendritten und -vierten und vier von fünf Tabellenfünften, also insgesamt 16 Mannschaften, erreichen eine „Pre-Play-off“-Runde, in der die Sieger aus Hin- und Rückspiel am Achtelfinale der Champions League teilnehmen. Weitere acht Mannschaften, der schlechteste Tabellenfünfte, alle Tabellensechsten sowie die zwei besten Tabellensiebten, erreichen hingegen das Achtelfinale im FIBA Europe Cup 2016/17. Ab dem Achtelfinale wird im K.-o.-System in Hin- und Rückspiel vier Teilnehmer am Final-Four-Turnier ermittelt, welches am Wochenende vom 28. bis 30. April ausgespielt wird. Die Verlierer des einen Halbfinalspiels ermitteln im kleinen Finale den Drittplatzierten des Wettbewerbs, während die Sieger der Halbfinals in einem Finalspiel den Gesamtsieger und Titelgewinner ausspielen. TeilnehmerAuf Basis eines Klub-Rankings müssen die nationalen Meister von Bosnien und Herzegowina, den Niederlanden, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei sowie Belarus zunächst in der Qualifikation antreten, wobei der bulgarische Meister Lukoil Akademik erst zur zweiten Qualifikationsrunde dazustoßen. Weitere Teilnehmer sind als Vertreter für die nicht teilnehmenden nationalen Meister die Vizemeister Bakken Bears aus Dänemark, Tartu Ülikool aus Estland und KK Mornar Bar aus Montenegro. Aufgefüllt wird das Feld der 20 Qualifikationsteilnehmer durch weitere Mannschaften aus Bulgarien, Finnland, Italien, Israel, Litauen, Portugal, Rumänien und der Türkei. Die acht Sieger der Qualifikation treffen in der ersten Gruppenphase auf 32 gesetzte Mannschaften, darunter die nationalen Meister aus Belgien, Frankreich, Israel, Slowenien, Tschechien, Ungarn und der Ukraine sowie den Vizemeistern aus Kroatien, Litauen und Polen. Neben Deutschland, für das der FIBA-Europe-Cup-Titelgewinner des Vorjahres Skyliners Frankfurt und die EWE Baskets Oldenburg gesetzt waren, zu denen sich später die MHP Riesen Ludwigsburg hinzugesellten, entsenden auch Griechenland, Italien und die Türkei mehrere gesetzte Mannschaften, obwohl ihre besten nationalen Mannschaften in Wettbewerben der ECA vertreten sind. Die französische Liga LNB Pro A, die mit keinen Mannschaften in den ECA-Wettbewerben vertreten sind, stellt mit vier Mannschaften die größte Anzahl gesetzter Mannschaften und aus der spanischen Liga ACB und der supranationalen VTB United League, die beide als eher ECA-nah und besonders FIBA-kritisch gelten, kommen mit Iberostar Teneriffa und Awtodor Saratow je eine Mannschaft. Auch der lettische sowie der serbische Dritte BK Ventspils beziehungsweise Mega Leks sind die einzigen Vertreter ihrer Länder. QualifikationDie Qualifikation wurde in Hin- und Rückspiel ausgetragen und startete mit dem Hinspiel der ersten Runde am 27. September, worauf zwei Tage später das Rückspiel erfolgte. In der darauffolgenden Woche fand das Hinspiel der zweiten Runde am 4. Oktober statt und die Qualifikation wurde dann am 6. Oktober mit dem Rückspiel der zweiten Runde beschlossen. Anmerkung: Die erste Spalte weist die Platzierung in der nationalen Liga, die zweite Spalte den Verein, die dritte Spalte das Hinspielergebnis, die vierte Spalte das Rückspielergebnis und die fünfte Spalte das kumulierte Gesamtergebnis aus.
GruppenphaseDie Auslosung der Gruppenphase fand zusammen mit der Auslosung der Qualifikation am 21. Juli 2016 in München statt.[6] Mit den Eurocup-Dropouts und fünf Qualifikanten wurde dann später die Gruppe E gebildet.[8] Die Gruppenphase mit den je acht Mannschaften in fünf Gruppen startete am 18. Oktober 2016. Gruppe A
Quelle: [9]
Gruppe B
Quelle: [10]
Gruppe C
Quelle: [11]
Gruppe D
Quelle: [12]
Gruppe E
Quelle: [13]
Achtelfinal-QualifikationNachdem die fünf Hauptrundenersten konnten sich drei besten Hauptrundenzweiten in einer gesonderten Wertung direkt für das Achtelfinale. Die beiden weiten Hauptrundenzweiten waren für die Pre-Play-offs qualifiziert.
Quelle: [14]
Play-off-QualifikationNachdem die ersten vier Mannschaften jeder Hauptrundengruppe für die Play-offs qualifiziert waren, darunter die besten Acht direkt für das Achtelfinale, konnten sich von den fünftplatzierten Mannschaften in einer gesonderten Wertung die vier besten Mannschaften dieser Wertung ebenfalls für die Play-offs qualifizieren. Der schlechteste Fünftplatzierte dieser Wertung spielte im FIBA Europe Cup 2016/17 weiter.
Quelle: [15]
Europe-Cup-QualifikationNachdem die 24 besten Mannschaften der Hauptrundengruppen für die K.-o.-Phase qualifiziert waren sowie ein Hauptrundenfünfter und alle Hauptrundensechsten für die K.-o.-Phase im Europe Cup, konnte sich in einer gesonderten Wertung die beiden besten Gruppensiebten ebenfalls noch für diese Phase qualifizieren.
Quelle: [16]
K.-o.-PhaseAb dem Achtelfinale wurde im K.-o.-System weitergespielt. Die Knockout-Phase begann am 7. Februar 2017 und wurde bis zum Halbfinale in Hin- und Rückspiel entschieden. Am Ende gab es ein Final-Four-Turnier, an dem am Wochenende vom 28. bis 30. April 2017 der Titelgewinner des Wettbewerbs entschieden wurde. Die Pre-Playoffs und das Achtelfinale wurden am 27. Januar 2017 ausgelost. Anmerkung: Die erste Spalte weist die Platzierung aus der Gruppenphase, die zweite Spalte den Verein, die dritte Spalte das Hinspielergebnis, die vierte Spalte das Rückspielergebnis und die fünfte Spalte das kumulierte Gesamtergebnis aus. Pre-Play-offDie Hinspiele des Pre-Play-offs fanden am 7. und 8. Februar, die Rückspiele am 21. und 22. Februar 2017 statt. AchtelfinaleDie Hinspiele des Achtelfinals fanden am 28. Februar und 1. März, die Rückspiele am 7. und 8. März 2017 statt. ViertelfinaleDie Hinspiele des Viertelfinals fanden am 21. und 22. März, die Rückspiele am 29. März 2017 statt. Final FourDas Final Four fand vom 28. bis 30. April 2017 statt. Die Auslosung fand am 7. April 2017 statt. Das Final Four wurde im Pabellón Insular Santiago Martín im spanischen La Laguna, der Halle von Iberostar Teneriffa, ausgetragen. HalbfinaleDie Halbfinalspiele im Rahmen des Final Four finden am 28. April 2017 statt.
Spiel um Platz 3Das Spiel um Platz 3 im Rahmen des Final Four fand am 30. April 2017 statt.
FinaleDas Finale im Rahmen des Final Four fand am 30. April 2017 statt.
Titelgewinner
Ferner wurden in Spielen der Champions League auch Carl English und Taqwa Piñero eingesetzt, die die Mannschaft vor Saisonende und Titelgewinn wieder verließen. AuszeichnungenIndividuelle Auszeichnungen wurden durch eine „Star Lineup“ genannte Wahl bestimmt, die sich zu je einem Drittel aus einem Online-Voting durch Fans, einer Abstimmung durch Medienvertreter sowie einer Abstimmung der 40 Cheftrainer aller in der Gruppenphase vertretenen Klubs zusammensetzte.[17]
Weitere Einzelauszeichnungen wurden in den Kategorien Best Assist, Best Dunk und Best Block vergeben. Weblinks
Einzelnachweise
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