Bashir Ahmad DultzSchech Bashir Ahmad Dultz (* 1935 in Königsberg als Joachim Dultz[1]) ist ein deutscher muslimischer Religionsfunktionär und spiritueller Leiter einer Sufi-Gemeinschaft. Im Allgemeinen lässt er sich nur mit Schech Bashir anreden. JugendEr wurde 1935 als Ältester von sechs Geschwistern geboren. Sein Vater Alfred (Ahmad nach Beitritt zum Islam im Islamischen Zentrum Hamburg) war kaufmännischer Angestellter und dann Offizier, die Mutter Elsa ebenfalls kaufmännische Angestellte und Hausfrau. Nach der Evakuierung Ostpreußens erlebte die Familie eine lange Flucht über die Ukraine, Polen, Mitteldeutschland, Tschechien und den Bayerischen Wald. 1947 wurde die Familie in Hamburg ansässig. Seit 1950 bekannte sich Bashir Ahmad Dultz zum Islam und wurde Mitglied der Islamischen Gemeinde Hamburg. 1951/1952 war er Mitbegründer der Deutschen Muslim-Liga, Hamburg. Jahre in LibyenNach seiner Schulzeit, einer Speditionskaufmanns-Lehre, dem Besuch einer Handelsschule und einer Abend-Universität ging Dultz für 30 Jahre nach Libyen, wo er jahrelang als Beduine lebte. 1957 heiratete er eine arabische Beduinin und wurde offiziell in deren königstreuen Stamm aufgenommen. Er hat acht Kinder, davon sind drei angenommene Waisenkinder. 1955 bis 1958 absolvierte Dultz ein Islamstudium an der ersten Universität Libyens. 1958 wurde er Ehrendoktor (Ph.D.h.c.) der „International Academy Canada“ für „Bemühungen um die Verständigung zwischen Menschen verschiedener Religionen und Rassen“. Sowohl privat als auch im Rahmen eines Sufi-Ordens agierte er als Gastgeber vieler muslimischer Repräsentanten aus dem In- und Ausland. Zwei Jahre lang war er in der Finanzbehörde einer westlichen Militärverwaltung einer Provinz Libyens tätig, danach arbeitete er in der Finanzverwaltung der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. 1979 wurde Dultz aufgrund von stammes- und landespolitischen sowie religiösen Gründen (Sufi-Opposition) inhaftiert. 1981 wurde über ihn schließlich ein fünffaches Todesurteil als „Agent des Internationalismus (Volksfeind und Gegner der Revolution)“ verhängt. Anfängliche zusätzliche Anklagepunkte wie zum Beispiel „Bandenbildung und Schmuggel“ mussten bereits während der Untersuchung fallen gelassen werden. Als Folge dieser Ereignisse verlor Dultz die libysche Staatsangehörigkeit. Im Mai 1983 kehrte er im Rahmen des sogenannten Terroristenaustauschs nach Deutschland zurück, seine Familie lebt jedoch weiterhin in Libyen. Leben in DeutschlandVon Oktober 1983 bis Juni 1994 hatte Dultz eine Anstellung in der Finanzverwaltung der Botschaft der USA in Bonn. Seit Ende 1983 ist er auch mit der Deutschen Chadigah „islamisch“, das heißt in einer Zweitehe verbunden. Als Beauftragter eines Sufi-Ordens für den deutschsprachigen Raum wurde Dultz Schech (= Scheich) der Tariqa As-Safinah, die zur Schadhiliyya-Tradition gehört. Funktionen
Darüber hinaus ist er Vorstands- beziehungsweise einfaches Mitglied in mehreren Organisationen und Vereinigungen, wie zum Beispiel:
Dultz tritt als Referent und Mitveranstalter von Seminaren in Erscheinung. Im September 2008 wurde ihm für sein Engagement im interreligiösen Dialog das Bundesverdienstkreuz verliehen.[2] Siehe auchWeblinksEinzelnachweise
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