Bartholf Senff, vollständiger Name Bartholf Wilhelm Senff[1] auch Bartholt (geboren am 2. September1815 in Friedrichshall bei Coburg; gestorben am 25. Juni1900 in Badenweiler[2]), war ein deutscher Musikschriftsteller und -verleger. Ehe er einen eigenen Verlag gründete, war er gemeinsam mit Carl Gurckhaus als Geschäftsführer beim Verlag Fr. Kistner in Leipzig tätig.[3] Auf seine Initiative hin wurde die Zeitschrift Signale für die musikalische Welt herausgegeben, deren Redakteur er bis zu seinem Tode war.
Senff absolvierte seine Lehre im Verlag von Carl Friedrich Kistner. 1842 begründete er das Jahrbuch für Musik, das bis 1852 erschien und 1843 die Zeitschrift Signale für die musikalische Welt. Nach dem Tod von Carl Friedrich Kistner war er von 1845 bis zu seinem Ausscheiden 1847 als Geschäftsführer für den Verlag eingesetzt, der vom Bruder des verstorbenen Joachim Kistner als Prokurist geführt wurde. Im November 1847 gründete er seine eigene Buch- und Musikalienhandlung als Verlag Bartholf Senff und übernahm die Verlegung der bisher durch die Expedition der Signale herausgegebenen Werke.[4] Später, nach seinem Tod, wurde das Unternehmen von seiner Nichte Marie Senff geführt und ging schließlich 1907 an den Verlag von Nikolaus Simrock über. Der Verlag existierte unter diesem Namen von November 1847 bis zur endgültigen Firmenänderung am 1. Oktober 1910.[5]
Bartholf Senff: Buntes Leipzig. Skizzen und Genrebilder. Mit einer Nachbemerkung von Bernd Weinkauf. Zentralantiquariat der DDR, Leipzig 1988, ISBN 3-7463-0130-0 (Vollständiger Nachdruck der Hefte 1–4 der Orig.-Ausg. von 1842/43, Leipzig, Rocca).
Signale für die musikalische Welt. begründet von Bartholf Senff im Jahre 1842. (Volltext [Wikisource] – erschienen mit der Nr. 1 1843 bis Nr. 21/22 1941 in 99 Jahrgängen).
Bartholf Senff: Führer durch die musikalische Welt. Adreßbuch, Chronik und Statistik aller Städte von Bedeutung – Leipzig, mit einem Plan vom neuen Stadttheater. Senff, Leipzig 1868, OCLC253666438.
Johannes Brahms im Briefwechsel mit Breitkopf & Härtel, Bartolf Senff, J. Rieter-Biedermann, C. F. Peters, E. W. Fritzsch und Robert Lienau. Verlag der Deutschen Brahms-Gesellschaft m. b. H., Berlin 1920 (archive.org).
Einzelnachweise
↑Leipziger Zeitung. 1847, S.6655 (books.google.de – Nr. 65 hier vermutlich ein Druckfehler als Barthold Wilhelm Senff).
↑Esther Ferrier: Deutsche Übertragungen der Divina Commedia Dante Alighieris, 1960–1983: Ida und Walther von Wartburg, Benno Geiger, Christa Renate Köhler, Hans Werner Sokop. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1994, ISBN 3-11-014144-2, S.859 (Anmerkung 35 f.).
↑Historie – 1845. kistner-siegel.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. November 2018; abgerufen am 8. November 2018.
↑Bartholf Senff: Gründung einer Buch- und Musikalienhandlung und Übernahme der Artikel, die das Literarische Museum u. d. F. Expedition der Signale debitiert hat. Leipzig 1847, DNB1107352967 (Geschäftsrundschreiben).
↑Umwandlung in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Berlin. Geschäftsführer Richard Chrzescinski, Prokurist: Wilhelm Graf. Bartholf Senff, Leipzig 1910, DNB110735286X (Geschäftsrundschreiben).