Bargny (Senegal)
Bargny ist eine Stadt im Département Rufisque der Metropolregion Dakar, gelegen im zentralen Westen Senegals. Geographische LageBargny liegt als Hafenstadt an der Südküste der Cap-Vert-Halbinsel, dem Teil der senegalesischen Atlantikküste, die als Petite-Côte bekannt ist. Die Stadt liegt der Départementspräfektur Rufisque östlich benachbart. Beide Stadtzentren sind fünf Kilometer voneinander entfernt. Die Hauptstadt Senegals Dakar liegt etwa 30 Kilometer westlich von hier. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 12,99 km². Benachbarte Kommunen sind im Uhrzeigersinn Rufisque Est im Westen, Diamniadio im Nordosten und im Südosten Sendou.[1] GeschichteAls im Jahr 1964 in der Region Cap Vert alle räumlichen Verwaltungsgliederungen aufgelöst wurden, wurde auch das traditionelle Fischerdorf Bargny für einige Jahre zu einem Teil der „Commune de Dakar“. Diese Struktur der Region wurde 1969 modifiziert. Rufisque erhielt mit dem Umland, das auch Bargny umfasste, den Status einer Kommune. Im Jahr 1984 wurde per Dekret das Département Rufisque und die Doppelstadt Rufisque-Bargny geschaffen, da es im Département nur eine städtische Gemeinde (Commune) geben durfte.[2][3] Diese Einschränkung wurde im Jahr 1990 per Gesetz aufgehoben, auch auf Wunsch der Bevölkerung von Bargny, und so wurde Bargny im selben Jahr per Dekret von Rufisque getrennt und als eigenständige städtische Gemeinde errichtet.[4] Im Jahr 2011 wurde das Dorf Sendou, der südöstlichste Stadtteil mit einer geschätzten Bevölkerung von 1892 Einwohnern, aus dem Stadtgebiet von Bargny als selbstständige Gemeinde ausgegliedert.[5] BevölkerungDie letzten Volkszählungen ergaben für die Stadt jeweils folgende Einwohnerzahlen:
Verkehr und InfrastrukturDurch seine geographische Lage ist Bargny eine der Städte auf der Cap-Vert-Halbinsel; die der West-Ost-Verkehr zwischen der Metropole Dakar und dem Rest des Landes passieren muss. Dieser fließt auf der Nationalstraße N 1 durch das Stadtgebiet. Parallel dazu verläuft die Bahnstrecke Dakar–Niger. Am westlichen Stadtrand, zwischen Rufisque und Bargny, liegt Sococim, das erste Zementwerk des Landes mit seinen Steinbrüchen. Von dort wurde ganz Senegal per Lkw mit den Erzeugnissen des Werkes beliefert.[7] Am östlichen Stadtrand zwischen Bargny und Sendou ist seit 2019 ein großflächiger Industrie- und Hafenkomplex mit einer 1485 Meter langen Pier[8] im Bau. Das Areal war ursprünglich gedacht zur Nutzbarmachung der Eisenerzvorkommen von Falémé im Ostsenegal durch das Unternehmen MIFERSO von Sendou aus.[9] Mittlerweile geht es um den Bau eines Mineral- und Schüttguthafens, der von Bargny aus betrieben werden soll um den Hafen von Dakar entlasten (POMB). Es handelt sich um einen Tiefwasserhafen mit 18 Meter Tiefgang.[10] Der Hafen von Bargny-Sendou soll der erste Industriehafen Senegals sein und ist für Produkte wie Eisenerz, Bauxit, Tonerde und flüssige Schüttgüter ausgelegt.[11] Archäologische FundeKnapp zwei Kilometer von der heutigen Küstenlinie entfernt befindet sich in einem Steinbruch die archäologische Fundstätte Bargny 1, aus der rund 150.000 Jahre alte Steinwerkzeuge geborgen wurden. Laut der 2023 publizierten Fundbeschreibung handelt es sich bei diesen Artefakten um die ältesten Nachweise von Steinwerkzeugen in Westafrika.[12] Persönlichkeiten
Siehe auchWeblinksBelege
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