Die Banter Kirche ist in den Jahren 1899 bis 1900 errichtet worden. Die Entwürfe zum Bau der neogotischenHallenkirche stammen von dem OldenburgerBauratLudwig Freese. Am 7. Juni 1899 wurde der Grundstein gelegt, die Einweihung erfolgte am 20. Dezember 1900. 1943 wurden Gemeindehaus und Pfarrhaus bei einem Luftangriff zerstört und die Kirche leicht beschädigt, jedoch bei einem weiteren Luftangriff am 15. Oktober 1944 wurde das Gotteshaus schwer in Mitleidenschaft gezogen.[1] Karfreitag 1945 wurde die Kirche erneut von Bomben getroffen. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis 1953.[2]
Ausstattung
Kanzel, Taufbecken und Bänke haben die Zerstörung überstanden und stehen unter Denkmalschutz. Unterhalb der Kanzel ist der Grundstein zu sehen.
Das verloren gegangene Altarretabel mit Schnitzarbeiten von Modelltischler Röver aus Bant stammte von dem Oldenburger Tischlermeister Börjes. Der erhalten gebliebene Steinsockel ist 1978 durch einen Altar aus Sandstein ersetzt worden.[2][5]
Kanzel
Die Kanzel wurde hergestellt vom Tischlermeister Freudenthal aus Bant. Die Schnitzereien fertigte – wie bei dem einstigen Altarretabel – Modelltischler Röver.[2][5]
Die ursprüngliche Orgel von 1934 wurde bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört.[6] Die 35-registrigeOrgel wurde 1953 von der Firma Alfred Führer (Wilhelmshaven) gebaut. Die Disposition haben Alfred Führer und Georg Hackstette (Kantor von 1917 bis 1963) gemeinsam entworfen.[7][8][9][10][5]
Den ersten Glocken war nur ein „kurzes Leben beschieden“, sie mussten 1917 für Kriegszwecke abgeliefert werden.
Auch die 1925 von Glockengießerei Christian Stoermer aus Erfurt als Ersatz hergestellten Glocken läuteten nur kurze Zeit in Bant, sie waren im II. Weltkrieg (1940) abzugeben.
Nur die kleine Glocke hat die Kriegsjahre überstanden, sie konnte 1947 vom Glockenfriedhof in Hamburg zurückgeholt werden.
1962 wurde das Geläut mit zwei Glocken, die von der Glockengießerei Rincker in Sinn gegossen wurden, wieder vervollständigt.[13][5]
Hans-Bernd Rödiger, Waldemar Reinhardt: Friesische Kirchen. Band 4: Rüstringen, Friesische Wehde, Butjadingen, Stedingen und Stadt Wilhelmshaven. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever 1982, DNB880476478, S. 25 ff.
Ursula Plote und Ursula Aljets (verantwortl.): 100 Jahre Banter Kirche. Hrsg.: Gemeindekirchenrat der ev.-luth. Kirchengemeinde Bant. Brune Druck- und Verlags-GmbH, Wilhelmshaven 1999.
Konflikte begleiten den Bau der Banter Kirche. Kirchenleitung sah im Gotteshaus religiösen Anker für sittlich verwahrloste Arbeitersiedlung. In: Wilhelmshavener Zeitung. Nr.162. Medienhaus BruneMettcker GmbH, Wilhelmshaven 13. Juli 2024, S.14f.
↑Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S.588, insbesondere Seite 510.
↑Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S.556, insbesondere S. 476, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
↑Ursula Aljets: Die Glocken der Banter Kirche. In: Plote & Aljets: 100 Jahre Banter Kirche, S. 48 f.