Die Baloncesto Superior Nacional (BSN) ist eine professionelle Basketballliga in Puerto Rico. Momentan besitzt sie zehn aktive Teams und sieben inaktive Mannschaften. Die ersten Meisterschaften wurden 1930 unter der Organisation der „Asociación Puertorriqueña de Baloncesto“ durchgeführt.[1] Die Saison beginnt zumeist im März und endet im Sommer. Die Liga gilt damit als „Sommerliga“, die auch von anderweitig tätigen Profis, vielfach puerto-ricanischer Abstammung, genutzt wird, sofern diese in europäischen oder nordamerikanischen Ligen nach der regulären Saison oder frühzeitig in deren Play-offs ausgeschieden sind, um sich in ihrer spielfreien Zeit zu präsentieren. Damit ähnelt die Liga der Liga de Béisbol Profesional de Puerto Rico, welche in der Off-Season der US-amerikanischen Baseball-Profiligen ihre Spiele durchführt. Die Vereinsorganisationen benutzen im Baseball wie im Basketball am jeweiligen Ort oftmals die gleichen Bezeichnungen beziehungsweise Spitznamen für ihre Mannschaften.
In der regulären Saison werden entweder 30 oder 32 Spiele von jedem Verein durchgeführt. Nach dieser regulären Saison wird die sogenannte „round robin“ angeknüpft, in der 2011 die besten sechs Teams der regulären Saison zugelassen waren, wobei die letzten beiden Plätze der zweiten Gruppenphase zwischen vier Mannschaften ausgespielt wurden. Nach dieser zweiten Phase folgt die Finalserie der beiden besten Mannschaften, die in einer „best-of-Seven“-Serie durchgeführt wird.
Die aktuellen Rekordmeister sind die Vaqueros de Bayamón mit vierzehn Titelgewinnen. Es folgen die Atléticos de San Germán mit dreizehn und die Leones de Ponce mit zwölf Meisterschaften.
Die BSN war bis zu den 1980er-Jahren eine wirtschaftlich strauchelnde Liga, die aber mit Genaro 'Tuto' Marchand als Präsidenten, eine extreme Basketball-Popularität hervorbrachte. So überholte Basketball, die damals zweitbeliebteste Sportart Baseball und blieb nur hinter der damals beliebtesten Sportart Boxen.
Nach der Übernahme der Leitung durch Hetin Reyes, entstanden erneut wirtschaftliche Probleme, die aber allgemein auf die steigenden Lebenskosten zurückgeführt wurden. Trotzdem wurde der Spielbetrieb mit 13 Mannschaften weitergeführt.
Im Jahr 2005 spitzten sich die finanziellen Probleme erneut drastisch zu, so dass sich die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften auf neun reduzierte. Allerdings kehrten bereits zur Saison 2007 zwei Teams zurück, die Indios de Mayagüez und die Gigantes de Carolina.
2008-Gegenwart
Vor dem Beginn der Saison legte Henry Neumann das Amt des Liga-Präsidenten nieder und trat in die Politik ein, woraufhin Felix „Felo“ Rivera, der damalige Besitzer der Criollos de Caguas, seine Nachfolge antrat. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit wurden zwei neue Regelungen eingeführt, die die Stabilität des Spielbetriebs sichern sollte. Zum einen wurde ein Salary Cap von $500.000 eingeführt. Bei Verstößen gegen diese Gehälterobergrenze werden mit den Strafzahlungen die Teams gefördert, die sich an die Regelung gehalten haben. Zum anderen wurden die Beschränkung von Spielern ohne puerto-ricanische Staatsbürgerschaft pro Mannschaft abgeschafft.
Mannschaften
Die einzelnen Mannschaften haben in der Vergangenheit nicht durchgehend am Spielbetrieb teilgenommen, werden aber oftmals wieder reaktiviert. Bei nahezu vollständiger Teilnahme der Mannschaften wurde die Liga auch schon in Divisionen aufgeteilt, unterschieden nach Mannschaften aus dem Großraum San Juan und dem insbesondere westlichen Rest der Insel. Die aufgeführten Bezeichnungen sind in der spanischen Sprache, so wie die Eigendarstellung der Liga und der Vereine in diversen Medien. Weitere offizielle Sprache Puerto Ricos ist das Englische, so dass insbesondere auch im puerto-ricanischen Mutterland Vereinigte Staaten oftmals auch die englischsprachigen Bezeichnungen der Mannschaften üblich sind; zur weiteren Erläuterung ist dort in Klammern die deutschsprachige Übersetzung angegeben. Der vollständige Name einer Mannschaft lautet im spanischen ‚<Name> de <Ort>‘ bzw. im englischen ‚<Ort> <Name>‘ (bspw. ‚Vaqueros de Bayamón‘ bzw. ‚Bayamón Cowboys‘). Kursive, nicht fett gekennzeichnete Mannschaften haben nicht für die Spielzeit 2012 gemeldet.[2]
„Cariduros“ ist der Spitzname der Einwohner Fajardos. Man sagt, dass es auf die „weathered faces“ (deutschwettergegerbten Gesichter) der Bewohner anspielt.