Bahnstrecke Tønder–Højer Sluse

Tønder–Højer Sluse
Bahnhof Tønder
Bahnhof Tønder
Strecke der Bahnstrecke Tønder–Højer Sluse
Lage der Strecke
Streckennummer:TdrHoj
Streckenlänge:13 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
ehem. Fähre von Sylt
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
13 Højer Sluse
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
12 Højer
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
8 Daler
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
5 Møgeltønder
Abzweig ehemals geradeaus und von links
Bahnstrecke Bramming–Tønder von Bramming
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Bahnstrecke Tønder–Tinglev von Tinglev
Bahnhof
0 Tønder
Strecke
nach Niebüll

Die Bahnstrecke Tønder–Højer Sluse (deutsch: Tondern–Hoyerschleuse; auch Tønder–Højer-Banen oder Højerbanen) war eine Strecke nördlich der heutigen deutsch-dänischen Grenze. Sie wurde von den Preußischen Staatsbahnen erbaut und am 15. Juni 1892 dem Betrieb übergeben. Sie war ein Teil der Südjütischen Querbahn, die von Sønderborg über Højer zur wenige hundert Meter südwestlich gelegenen Schleuse führte. Bedeutung hatte die Strecke hauptsächlich durch den Fährverkehr von „Hoyerschleuse“ nach Sylt.

Geschichte

Die Kreisstadt Tondern hatte sich mit der Fertigstellung der Marschbahn von Altona über Husum und Niebüll zu einem regionalen Eisenbahnknoten entwickelt, nachdem sie bereits seit 1868 über eine Querverbindung nach Tingleff mit der Östlichen Hauptbahn im nördlichen Schleswig verbunden war. Vom 1887 westlich der Altstadt angelegten Hauptbahnhof wurde die Strecke über Mögeltondern und Hoyer bis zum Umschlaghafen Hoyerschleuse verlegt. Von dort aus fuhren Raddampfer bis zum Sylter Hafen Munkmarsch, wo ein Bahnanschluss per Inselbahn an den Hauptort Westerland und dort wiederum an die Nord-Süd-Strecke der Sylter Inselbahn bestand. Der zunehmende Bädertourismus auf Sylt machte die Bahnstrecke bis zum Ersten Weltkrieg immer bedeutender, wobei D-Züge zwischen Hamburg und Hoyerschleuse verkehrten.[1]

Im Jahre 1920 wurde Nordschleswig ein Teil Dänemarks, die Strecke wurde mit der Streckenbezeichnung TdrHoj von der DSB übernommen. Durch die Grenzziehung mussten von Süden kommende Sylt-Besucher zweimal die neue deutsch-dänische Grenze passieren. Deshalb gab es auf deutscher Seite Überlegungen zur Errichtung einer direkten Bahnverbindung nach Sylt. Diese wurde mit dem 1927 eingeweihten Hindenburgdamm geschaffen.

Damit büßten der Fährhafen Hoyerschleuse und letztlich die gesamte Bahnstrecke einen Großteil ihrer wirtschaftlichen Grundlage ein. Die zunehmende Motorisierung, auch als Folge der massiven Förderung des Straßenbaus in Nordschleswig durch die dänische Regierung, ließ das Verkehrsaufkommen auf der Bahnstrecke weiter schrumpfen. Zudem geriet das Gebiet unmittelbar nördlich der neuen Grenze wirtschaftlich immer mehr ins Abseits.

Bereits am 15. Mai 1935 wurde der Personenverkehr auf der Strecke eingestellt. Der Güterverkehr wurde allerdings bis zur endgültigen Stilllegung der Strecke am 31. März 1962 aufrechterhalten. Danach wurden die Schienen abgebaut.

Literatur

  • Flemming Wraae, Steen Thunberg: 70 år med Højerbanen. Flemming Wraae, Højer 1995, ISBN 87-985561-1-8 (dänisch)

Einzelnachweise

  1. Zwei Lehrer arbeiten an Buchprojekt über die Eisenbahnepoche in Hoyer. In: thunbergs.dk. 1995, abgerufen am 22. Juli 2019.