Die Strecke ist eingleisig und bis Kępno elektrifiziert. Von Herby Nowe bis zum Kilometer 68 zwischen Wieluń Dąbrowa und Biała darf sie von Personen- und Güterzügen mit neunzig Kilometern pro Stunde befahren werden, von dort bis Kępno dürfen Personenzüge hundert und Güterzüge mit sechzig Kilometern pro Stunde verkehren, von Kępno bis Cieśle darf mit vierzig Kilometern pro Stunde gefahren werden, von Cieśle bis Oleśnica darf sie von Personenzügen mit achtzig, von Güterzügen mit sechzig befahren werden.[1]
Geschichte
Geschichtlich lässt sich die Strecke in einen West- und einen Ostteil aufteilen, die in Wieruszów (Wilhelmsbrück) an der einstigen deutsch-russischen Grenze aufeinander treffen.
Westteil Oels–Wilhelmsbrück
Der erste Abschnitt der Nebenbahn, Oels–Groß Wartenberg, wurde am 10. November 1871 von der Breslau-Warschauer Eisenbahn eröffnet. Die Fortsetzung nach Kempen folgte am 1. März 1872, der verbleibende Abschnitt bis Wilhelmsbrück am 30. Juni 1872. Das Unternehmen wurde später verstaatlicht.
Der Sommerfahrplan 1914 sah vier durchgehende Zugpaare sowie weitere Züge auf einzelnen Abschnitten vor.[2]
Bei Groß Wartenberg verlief seit 1920 die deutsch-polnische Grenze, der Verkehr über diese wurde eingestellt. 1936 verkehrten sechs Zugpaare pro Tag bis Groß Wartenberg.[3]
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehört die gesamte Strecke zu Polen. Zwischen Kempen und Herby ist die Strecke seit Oktober 1981 elektrifiziert, auf der Reststrecke ist aber seit Ende 2002 der Personenverkehr eingestellt. Auch der Güterverkehr wurde zunächst eingestellt, jedoch 2017 wieder aufgenommen.[4]
Der heutige Personenverkehr auf dem noch entsprechend betriebenen Teil ist spärlich: Es verkehren werktags fünf und an Wochenenden zwei Regionalzugpaare zwischen Herby Stare und WieluńDąbrowa, zwischen dort und Kępno ein TLK-Zugpaar Kattowitz–Posen, das in Wieluń, Wieruszów Miasto und Kępno hält.[5] 2016 wurde das letzte Nahverkehrszugpaar („Alibizugpaar“) zwischen Wieluń Dąbrowa und Kępno, das zu Nachtzeiten verkehrte, eingestellt.[6]
Literatur und Weblinks
Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. F5–7