Bacteroides thetaiotaomicron
Bacteroides thetaiotaomicron ist eine Bakterienart aus der Gattung Bacteroides und ist wie alle Spezies in dieser Gattung gramnegativ, obligat anaerob und nicht sporenbildend. EigenschaftenBacteroides thetaiotaomicron ist ein gramnegatives und anaerobes Bakterium, das die Darmflora der meisten Säugetiere dominiert. Es ist ein mesophiler Mikroorganismus (Temperaturoptimum 37 °C). GenomstrukturSein 6,26 Megabasen großes Genom codiert für 4802 Proteine, die es dem Bakterium ermöglichen, ansonsten unverdauliche Polysaccharide aufzunehmen und diese zu hydrolysieren. Von den 4802 vorhergesagten Proteinen haben mutmaßlich 58 % Funktionen, die auf Homologien zu anderen Proteinen basieren, 18 % weisen Homologien zu Proteinen unbekannter Funktion auf, während 23,4 % keine feststellbare Homologie zu bekannten Proteinen besitzen. Die größten paralogen Gruppen sind bei der Aufnahme und Verdauung von Polysacchariden (z. B. Amylose, Amylopektin und Pullulan) beteiligt, beispielsweise in Form von Glycosylhydrolasen und kohlenhydratbindenden Proteinen auf der Zelloberfläche. Das Vorhandensein von extrazellulär funktionellen Sigmafaktoren in Genclustern, welche für Glycosylhydrolasen und andere zuckerverdauende Enzyme kodieren, lässt vermuten, dass diese abhängig von physiologischen Stimuli der Umgebung reguliert werden. Rolle als KrankheitserregerBacteroides thetaiotaomicron ist das zweithäufigste infektiöse anaerobe gramnegative Bakterium[1]. B. thetaiotaomicron ist ein opportunistischer Erreger, der häufig mit Peritonitis, Sepsis und Wundinfektionen in Verbindung steht. B. thetaiotaomicron kann sehr schwere Infektionen verursachen, wie z. B. intraabdominale Sepsis und Bakteriämie. Durch die Resistenz gegenüber antimikrobiellen Substanzen ist es von großer Bedeutung B. thetaiotaomicron in klinischen Proben zu identifizieren und zu bekämpfen. AusbreitungBacteroides thetaiotaomicron gehört zur normalen Bakterien-Flora des Menschen und dominiert diese sogar. Es handelt sich hierbei also nicht um einen typischen Umweltkeim. EinzelnachweiseWeblinks
Literatur
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