Die Azygoskontinuität der Vena cava inferior gehört zu den angeborenen Fehlanlagen des venösen Abstroms aus der unteren Körperhälfte. Die Vena cava inferior ist nicht durchgängig vorhanden, sondern es fehlt das Segment zwischen der Leber und den Nieren. Die Lebervenen drainieren wie bei der normalen Anatomie über ein kurzes hepatisches Segment nahezu direkt in den rechten Vorhof. Die Nierenvenen münden jedoch mit dem infrarenalen Segment der Vena cava inferior in die Vena azygos, die aufgrund des vermehrten Blutflusses deutlich weiter als normal ist. Diese mündet dann nach normalem Verlauf in die Vena cava superior. Es gibt eine Reihe von Variationen mit jeweils unterschiedlich ausgebildeten Gefäßabschnitten.[1]
Ob mit der Fehlanlage auch Symptome verbunden sind und somit ein Krankheitswert vorliegt, hängt davon ab, ob die vorhandenen Umgehungskreisläufe ausreichend sind, den Rückfluss zum Herz zu gewährleisten. Ansonsten sind Thrombosen und anderen Folgen eines chronischen Rückstaus wie z. B. Varizen zu beobachten. Beim Auftreten im Rahmen eines Syndroms können auch anderen Fehlbildungen z. B. des Herzens im Vordergrund stehen.[1]
↑J. Abernethy: Account of two instances of uncommon formation in the viscera of the human body. In: Philos Trans R Soc., 83, 1793, S. 59–66, jstor.org (PDF).
↑S. Ginaldi, V. P. Chuang, S. Wallace: Absence of hepatic segment of the inferior vena cava with azygous continuation. In: Journal of computer assisted tomography. Band 4, Nummer 1, Februar 1980, S. 112–114, ISSN0363-8715. PMID 7354162.
↑S. Müther, I. Dähnert: Das Heterotaxiesyndrom. In: Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Volume 14, Number 3, Juni 2000, S. 134–136, doi:10.1007/s003980070034
↑Michalis Georgiadis: Der „Blick hinter das Herz im Vierkammerblick“ und seine Bedeutung für die sonographische Diagnose fetaler Herzfehler. Inaugural-Dissertation. Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn 2008. urn:nbn:de:hbz:5M-13533.
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