Im Jahr 1968 publizierte er das Buch On Keynesian Economics and the Economics of Keynes, dessen deutscher Titel Über Keynes und den Keynesianismus lautet.[5][6] Die Ausführungen waren stark beeinflusst von seinem Mentor und Betreuer der Doktorarbeit, Robert Wayne Clower.[7]
Er argumentierte, dass die von John R. Hicks als IS-LM-Modell formulierte Interpretation[8] von Keynes’ General Theory als Erklärung von unfreiwilliger Arbeitslosigkeit inadäquat sei. Er wies darauf hin, dass Keynes die Bedeutung von Nicht-Gleichgewichtsphänomenen betont hätte, die im IS-LM-Modell nicht behandelt werden. Es gäbe auf einem Markt auch Kräfte, die destabilisierend wirken.[9]:2 Leijonhufvud hält die Neoklassische Synthese daher für „vollkommen inkorrekt in ihrer Interpretation von Keynes.“[10] Laut Leijonhufvud entstehen durch unvollständige Information in komplexen Wirtschaftssystemen Fehler in der intertemporalen Koordination. Dadurch kann es zu makroökonomischen Instabilitäten kommen. In der neokeynesianischen Wirtschaftswissenschaft und ihren DSGE-Modellen sei dieses zentrale Problem weitgehend vernachlässigt und auf Friktionen reduziert, die für Abweichungen vom optimalen Gleichgewicht sorgen.[11] Statt der Voraussetzung, dass sich die Wirtschaft in einem Allgemeinen Gleichgewicht befände, solle in einem „kybernetischen“ Ansatz die Wirtschaft als dynamisches System modelliert werden.[9]:4–5
Peter W. Howitt resümiert, dass das von ihm als Meisterleistung („tour de force“) bezeichnete Buch zwar ein großer Erfolg gewesen sei und das IS-LM-Modell in der akademischen Welt seinen Einfluss verlor, jedoch weiterhin zur Politikberatung genutzt wurde, ehe der Keynesianismus durch die unter anderem von Robert E. Lucas entwickelte Neue Klassische Makroökonomik abgelöst wurde.[9]:8
On Keynesian economics and the economics of Keynes: a study in monetary theory. Oxford University Press, New York 1968. deutsche Übersetzung: Über Keynes und den Keynesianismus : eine Studie zur monetären Theorie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1973.
Information and Coordination: Essays in Macroeconomic Theory. Oxford University Press, Oxford 1981.
Macroeconomic Instability and Coordination: Selected Essays. Edward Elgar, Cheltenham 2000.
Literatur
Farmer, Roger E.A. (Hrsg.): Macroeconomics in the Small and the Large. Essays on Microfoundations, Macroeconomic Applications and Economic History in Honor of Axel Leijonhufvud, Edward Elgar, 2008.
↑„the neoclassical synthesis is utterly incorrect in its interpretation of Keynes“. Zitiert nach: Brian Snowdon: Outside the Mainstream: an Interview with Axel Leijonhufvud, Northumbria University, 17. Mai 2002, S. 7. Abgerufen am 1. Januar 2015.