Awantipora
Awantipora oder Awantipur (Kashmiri ونتپور) ist eine etwa 13.000 Einwohner zählende Stadt im indischen Unionsterritorium Jammu und Kashmir. Lage und KlimaAwantipora befindet sich in einer Höhe von ca. 1630 m im Hochtal von Kaschmir auf dem Ostufer des Flusses Jhelam, der das gesamte Becken entwässert. Srinagar, die Hauptstadt Kaschmirs, ist ca. 30 km in nordwestlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 670 mm/Jahr) fällt hauptsächlich in der ersten Jahreshälfte.[2] BevölkerungCa. 36,5 % der Einwohner sind Hindus und ca. 61 % sind Moslems; der Rest entfällt auf Sikhs, Christen, Buddhisten und Jains. Der männliche Bevölkerungsanteil ist mehr als doppelt so hoch wie der weibliche, was hauptsächlich an der Arbeitsmigration liegt, denn Frauen und Kinder bleiben häufig in ihren Heimatdörfern zurück.[3] WirtschaftDas Umland von Awantipora ist vom Reisanbau geprägt. In der Stadt werden traditionelle Teppiche, Kupfer- und Silberwaren, sowie Produkte aus Leder und Seide hergestellt. Die Islamic University of Science and Technology von Kaschmir hat ihren Sitz in Awantipora. GeschichteAwantipora wurde im 9. Jahrhundert von König Awantivarman (reg. 855–883), dem Begründer der Utpala-Dynastie, gegründet und mit zwei bedeutenden Hindu-Tempeln ausgestattet. Beide Tempel wurden jedoch zu Beginn des 15. Jahrhunderts durch Heereseinheiten des muslimischen Eroberers Sikandar Butshikan (reg. 1389–1413) zerstört. Beide Tempelruinen lagen jahrhundertelang verborgen unter der Erde und wurden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den Briten freigelegt. Alle Kultbilder sind jedoch verschwunden, doch sind einige Steinreliefs erhalten; einige wenige Fundstücke (hauptsächlich Münzen und Keramiken) sind heute im Sri Pratap Singh Museum in Srinagar zu sehen. Sehenswürdigkeiten
SonstigesAm 14. Februar 2019 ereignete sich nahe Awantipora ein Selbstmordanschlag auf einen Konvoi der indischen Bundes-Reservepolizei (Central Reserve Police Force, CRPF) als ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug einen Polizeibus rammte. Dabei starben mindestens 44 Polizisten. Zum Anschlag bekannte sich die von Pakistan aus operierende islamistische Gruppierung Jaish-e Mohammed. Es handelte sich um den schwersten Anschlag seit Beginn der Unruhen in Jammu und Kashmir im Jahr 1989.[4][5] Literatur
WeblinksCommons: Awantipora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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