In alten Urkunden hieß Avord noch „Vor“ (1064), 1123 war es schon „Avor“, 1219 „Avorz“, dann „Avour“ (1409) und seit 1507 „Avord“.
Internierung deutscher Emigranten
Trotz bestehender gesetzlicher Grundlagen waren in Frankreich lebende deutsche Emigranten bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nicht verfolgt und auch nicht interniert worden. Das änderte sich mit Frankreichs Kriegseintritt am 3. September 1939, der am 5. September die Aufforderung an alle männlichen deutschen Staatsangehörigen zwischen 17 und 50 Jahren folgte, sich unverzüglich an Sammelpunkten einzufinden.
Für die in Paris lebenden Emigranten war das Stade de Colombes einer der zentralen Sammelpunkte, von denen aus dann um die Mitte des Monats September herum die Verlegung der Internierten in Lager in ländlicheren Regionen erfolgte. Im Zuge dieser Entwicklung trafen am Nachmittag des 16. Septembers 1939 600 Männern am Bahnhof von Vierzon ein. 400 von ihnen marschierten in das dortige Lager Camp Sourioux, 200 wurden nach Avord verbracht.[2]France Archives, das französische Nationalarchiv, nennt für den 15. Januar 1940 Avord weiterhin als einen der Internierungsorte für Deutsche im Département Cher.[3] Wie lange das Lager bestand, ist nicht belegt.
2006 hatte Avord siebenmal so viele Einwohner wie 1793. Die Einwohnerzahl stieg zwischen 1931 und 1936 sowie zwischen 1946 und 1954 sprunghaft an.
Wappen
Das Wappen ist durch einen horizontalen weißen (silbernen) Wellenbalken geteilt. Im oberen Teil ist auf blauem Grund ein griechisches Kreuz zu sehen auf dem in einem Kreis ein Lamm mit Fahne dargestellt ist. Das Griechische Kreuz findet sich auch im Giebel der Kirche. Das Lamm im Wappen hat allerdings nicht nur religiöse Bezüge, sondern erinnert zugleich an die Zeit der Schafzüchter. Im unteren grünen Feld sind zwei goldene Flügel abgebildet, die auf die Luftwaffenbasis in der Nähe des Ortes hinweisen.
Avord ist mit zwei Blumen im Conseil national des villes et villages fleuris (Nationalrat der beblümten Städte und Dörfer) vertreten.[5] Die „Blumen“ werden im Zuge eines regionalen Wettbewerbs verliehen, wobei maximal drei Blumen erreicht werden können.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ein bedeutender Erwerbszweig in Avord ist die Landwirtschaft, vor allem der Anbau von Getreide. Um 1900 gab es noch viele Schafzüchter in Avord, aber sie sind bis heute praktisch verschwunden.
Der Bahnhof Avord liegt an der elektrifizierten Eisenbahnstrecke von Vierzon nach Saincaize, einer Teilstrecke der Verbindung Nantes–Lyon. Er wird aktuell von Zügen des TER Centre-Val de Loire, einer Untergesellschaft der französischen Staatsbahn SNCF, bedient.